Der Lebenslauf der guten Sache

Die "Fair Play-Tour d'Europe 2007" hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte in Ruanda, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz, zu fördern. Über 250 Teilnehmer, darunter auch viele Schüler aus Daun, Gerolstein, Jünkerath, Kelberg und Hillesheim, nehmen an der Tour der guten Sache teil.

Daun. Bereits zum neunten Mal findet die "Fairplay-Tour d'Europe" statt. In den vergangenen Jahren hat sie sich viele Freunde erworben. Das liegt nicht nur am sportlichen Gedanken der Veranstaltung, sondern auch am guten Zweck, der dahintersteckt. Die "Fairplay-Tour d'Europe" - das ist eine von vielen mühsam erstrampelte Hilfe im Kleinen für große Projekte. In den acht Jahren ihres Bestehens hat die Fairplay-Tour d'Europe zusammen mit der Aktion Lebensläufe fast 1,4 Millionen Euro zusammengetragen und in Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe vier Hilfsprojekte im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda realisieren können. Mit den Geldern, die bei der diesjährigen Tour eingenommen werden, wird der Ausbau einer Schule mit neuen Klassenräumen in Rubona, einem Dorf in Ruanda, finanziert. Mindestens 63 000 Euro, so Claudia Mertens von der Welthungerhilfe, braucht man, um sechs neue Klassenräume an der Schule mit Möbeln auszustatten, Latrinen und eine Zisterne zu bauen.Fairness, Solidarität, Vernunft

Tour d'Europe, das heißt aber nicht nur, mit Pedalkraft etwas Gutes für andere tun, sondern auch den Fairnessgedanken walten zu lassen, Solidarität zu üben und vernünftig im Team miteinander umzugehen.Die Auftaktveranstaltung, passenderweise "Count Daun" genannt, fand diesmal in Daun vor dem Forum statt. "Schüler der Hauptschule Daun machen schon von Beginn an mit bei der Tour d'Europe. Deshalb hat sich die Schule auch als Startstandort beworben", erklärt Kreisjugendpfleger Kurt Laux. Am Freitag fanden vom Forum aus die Lebensläufe und der Prolog statt. Ziel der beiden rund fünf Kilometer langen Läufe, an denen jeder teilnehmen konnte, war die Wehrbüschhalle. Als Startgeld zahlte jeder Erwachsene fünf Euro, Kinder und Jugendliche zwei Euro, die natürlich in die Gesamthilfe einlaufen. Im Gegensatz zu anderen Eröffnungsveranstaltungen bei der Tour d'Europe wurde hier und auch am Wehrbüschstadion ein richtiges Unterhaltungsprogramm für alle geboten. "Wir wollten mit der Unterhaltung wie den Trommelgruppen, der Jonglage-Gruppe und den Musikbands ein bisschen Hintergrund für Zuschauer und Teilnehmer schaffen. Die Kosten hierfür trägt der Kreis", erläutert Laux.Der eigentliche Start der Fairplay-Tour d'Europe war am Samstag an der Hauptschule in Daun, wo die Teilnehmer, die in der Wehrbüschhalle übernachtet hatten, auch verpflegt wurden. Von hier aus machten sich die über 250 Teilnehmer auf den mehr als 850 Kilometer langen Weg. Erster Etappenort war das belgische Eupen. Begeistert vom rücksichtsvollen Umgang

Von dort aus geht es weiter über Luxemburg, Saarbrücken, Mainz, Kirn und weiter zum Ziel Moselstadion in Trier, das am 30. Juni erreicht werden soll.Die Schülerinnen und Schüler, die bei der Tour d' Europe mitmachen, werden von der Schule freigestellt und gezielt ausgesucht. Kurt Laux: "Das Interesse ist immer sehr groß, da müssen die Lehrer schon die passenden Jugendlichen aussuchen. Bereits im Frühling beginnen die Jugendlichen mit dem Training für die Tour." Laux selbst fährt auch mit und ist jedes Mal begeistert. "Am meisten fasziniert mich immer das faire Verhalten der Jugendlichen untereinander. Jeder nimmt Rücksicht auf den anderen."Der gute Zweck der Tour d'Europe steht auch für die Teilnehmer im Vordergrund. "Wir werden hier gut versorgt, die Kinder in Ruanda nicht, und deshalb brauchen sie unsere Hilfe", meint Rebecca Schelian aus Dreis-Brück. Nadine Müller aus Strohn-Trautzberg hat sogar vier Sponsoren gefunden, die ihren Lebenslauf finanziell unterstützten. "Ich mache das gerne, weil es für arme Kinder ist und auch noch Spaß macht", sagt sie. Tobias Loreth aus Nerdlen ist zum dritten Mal bei der Tour d'Europe als Mitfahrer dabei und begeistert von dem Erlebnis. "Man lernt hier viele Leute kennen, es macht Spaß, und wir tun so etwas für die Kinder in Ruanda."

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