Der Lieserpfad soll länger werden

Daun/Boxberg/Neichen · Der Lieserpfad von Daun nach Wittlich ist schon seit langem einer der beliebtesten Wanderwege im Land, und das erst recht, seit er Teil des Eifelsteigs ist. Nun gibt es Überlegungen, den Pfad bis zur Bachquelle bei Boxberg zu erweitern.

 Längerer Lieserpfad: Wanderer wie diese auf einem Leserfoto aus dem Oktober 2008 sollen künftig bis zur Bachquelle laufen können. Foto: privat

Längerer Lieserpfad: Wanderer wie diese auf einem Leserfoto aus dem Oktober 2008 sollen künftig bis zur Bachquelle laufen können. Foto: privat

Der 2009 eröffnete Eifelsteig von Aachen nach Trier ist ein Erfolg. Nicht zuletzt wegen des Lieserpfads von Daun nach Wittlich, den der Autor Manuel Andrack als "schönsten Wanderweg Deutschlands" bezeichnet hat. Der Pfad umfasst allerdings nicht die gesamte Länge der Lieser, denn sie entspringt nicht in Daun, sondern bei Boxberg (Verbandsgemeinde Kelberg). Andrea Meyfarth, Leiterin der Touristinformation Kelberg, hatte schon vor Jahren die Idee, die Orte an der Quelle an den Lieserpfad in Daun anzubinden. Zunächst scheiterte sie mit ihrem Vorhaben. Nun aber ist wieder Bewegung gekommen in eine mögliche Verlängerung des Lieserpfads.

Kürzlich trafen sich die Ortsbürgermeister aus Boxberg, Beinhausen, Neichen, Nerdlen, Kradenbach, Sarmersbach sowie Dauns Stadtbürgermeister mit den Ortsvorstehern aus Rengen und Boverath. "Alle haben sich für eine Realisierung ausgesprochen, deshalb wird nun ein neuer Anlauf gestartet", berichtet Andrea Meyfarth.

Wolfgang Düx, Ortsbürgermeister von Neichen, hat schon einen Plan für die Streckenführung. "Der Weg sollte von der Lieserquelle nach Beinhausen, durch Neichen zum Sauerbrunnen, wo es auch ein Café für die Wanderer gäbe, zur alten Eiche und dann an den Fischweihern vorbeiführen."+ Finanziert werden könnte das Vorhaben möglicherweise mit EU-Mitteln und durch Beiträge der Gemeinden. Zuerst soll aber nun die Wegeführung geplant werden.

Meyfarth: "Ich werde mit einem Kenner die Strecke abgehen und ein Kataster erstellen, um zu sehen, welche Kosten entstehen. Danach ist zu klären, wie sie auf die Orte aufgeteilt werden könnten." Vorgesehen ist auch eine Schleife zur Pfarrkirche Hilgerath bei Beinhausen, "um diesen schönen Aussichtspunkt mit einzubeziehen". Uschi Regh von der Eifel Tourismus GmbH in Prüm sagt zu den Plänen der Kelberger Touristinfo-Leiterin: "Viele Kriterien sind zu berücksichtigen. Es muss ein schöner, abwechslungsreicher und naturbelassener Weg mit schönen Ausblicken sein."

Meinung

Der richtige Weg

Noch mehr Lieserpfad? Aber gerne doch, und das bitte möglichst schnell. Auch wenn es dauern wird, bis das neue Stück bekannt sein wird und anfangs wohl keine Massen von Wanderern zu erwarten sind, ist es doch richtig, die Idee der Verlängerung des beliebten Wanderwegs umzusetzen. Ein Pfund vom Kaliber des überregional bekannten Lieserpfads hat die Eifel nicht so viele. Umso mehr gilt es, es zu nutzen. s.sartoris@volksfreund.de

UMFRAGE
Werner Lenarz (58), Ortsbürgermeister von Boxberg: "Es wird immer so dargestellt, als ob der Lieserpfad nur mit Daun zu tun hat, dabei beginnt die Lieser in Boxberg. Deshalb sollte der Lieserpfad auch von hier aus losgehen. Wir haben an der Lieserquelle noch eine Sitzgruppe installiert und Bäume gepflanzt, um das Umfeld zu verschönern."
Wolfgang Düx (52), Ortsbürgermeister von Neichen: "Diese Erweiterung zum Lieserpfad befürworten wir sehr. Wir haben von uns aus schon eine Wegeskizze gemacht, wo der Weg unserer Ansicht nach entlangführen könnte. Der finanzielle Beitrag wäre kein großes Problem für uns."
Wolfgang Jenssen (68), Stadtbürgermeister Daun: "Ich finde die Idee dieser Ergänzung des Lieserpfads bis zur Quelle sinnvoll. Das habe ich beim Treffen der Bürgermeister deutlich gemacht. Wir haben schon einen Vorschlag gemacht, wie der Weg durch Daun verlaufen könnte. Ich denke, dass man den Weg im nächsten Jahr realisieren könnte. Die Kosten dafür würden sich im Rahmen halten." (HG)/TV-Fotos (2): Helmut Gassen, Foto: privat

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