Der Radersberg ist nun das nächste Ziel

DAUN/DREIS-BRÜCK/KELBERG. Die Landesregierung geht davon aus, dass – nachdem nun die Finanzierung in Aussicht steht – im kommenden Jahr mit dem Bau des A 1-Teilabschnitts Gerolstein-Kelberg begonnen werden kann. Voraussetzung ist die gesetzlich verankerte Aufnahme in den Straßenbauplan im Bundeshaushalt 2007.

So schnell kann es gehen: Als der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) vor kurzem die A 1-Baustelle bei Daun besichtigte, konnte er zur Finanzierung des Teilstücks von der Anschlussstelle (AS) Gerolstein (im Dreiser Wald) bis zum AS Kelberg (auf dem Radersberg bei Dreis-Brück) noch keine verbindliche Aussage machen. Das blieb - nur wenige Tage später - seinem Parteifreund Karl Diller (parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium) vorbehalten (der TV berichtete). Kurzfristig beschlossenes Bundes-Programm

Mit seiner Ankündigung, dass die erforderlichen rund 35 Millionen Euro aus dem kurzfristig beschlossenen Programm "Lückenschlüsse und Staubeseitigung bei Bundesautobahnen" kommen werden, steht nun die Finanzierung auf dem Abschnitt bis Kelberg, für den schon fast zehn Jahre Baurecht besteht. Zunächst muss die Finanzierungszusage aber noch in den Haushaltsentwurf 2007 für die Bundesfernstraßen eingearbeitet werden. Das Land werde sich "in Kürze mit dem Bund über die erforderlichen Jahrestranchen für den Weiterbau" an der A 1 beraten, erklärte Ministeriums-Sprecher Kai Krischnak auf TV-Anfrage. Mit der Verabschiedung des Bundeshaushalts 2007 werde der genaue Finanzanteil für das kommende Jahr festgestellt. Krischnak: "Einen genauen, auf die neue Situation abgestimmten Zeit- und Finanzierungsplan gibt es daher derzeit noch nicht." Dennoch würden im Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz (LSV) in den nächsten Wochen aber schon "die baulichen und zeitlichen Dispositionen" erarbeitet. Dies betreffe insbesondere die Erstellung von Ausführungsplanungen und von Ausschreibungsunterlagen für erste Teilaufträge. Mit der endgültigen gesetzlich verabschiedeten Aufnahme des Teilabschnitts Gerolstein-Kelberg in den Straßenbauplan im Bundeshaushalt stehe einem Baubeginn im kommenden Jahr nichts mehr im Wege, sagte Krischnak. Aber wie geht es weiter? In der Planung befindet sich immer noch der länderübergreifende Abschnitt Blankenheim-Adenau sowie der ausschließlich in Rheinland-Pfalz verlaufende Abschnitt Adenau-Kelberg. Im Abschnitt Blankenheim-Adenau beabsichtigt Nordrhein-Westfalen eine weitere Aufteilung der Planung, da der Unterabschnitt von Blankenheim nach Lommersdorf nicht mit einem strengen naturschutzfachlichen Planungsauftrag belegt ist und sich NRW deshalb schnelleres Baurecht verspricht. Die länderübergreifenden so genannten Fachbeiträge (zum Beispiel Vogel- und Artenschutzprüfungen) werden von beiden Ländern gemeinsam ausgearbeitet. Auch im Abschnitt Kelberg-Adenau werden zur Zeit die landespflegerischen Unterlagen überarbeitet. Ziel ist laut Mainzer Verkehrsministerium, "in beiden Abschnitten alle ergänzenden Untersuchungen bis 2007 abzuschließen".

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