Deudesfeld ist lebens- und liebenswert

Hinterbüsch heißt die Landschaft, in der Deudesfeld liegt. Ganz gleich aus welcher Richtung man den Ort anfährt, rund herum sind riesige Waldgebiete, daher der Name Hinterbüsch. Eine ideale Lage also für alle, die Natur lieben, wandern, Rad fahren oder reiten wollen.

Deudesfeld in der Vulkaneifel bietet neben viel Natur auch eine funktionierende Infrastruktur mit Geschäften, Handwerksbetrieben und landwirtschaftlichen Betrieben. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Deudesfeld in der Vulkaneifel bietet neben viel Natur auch eine funktionierende Infrastruktur mit Geschäften, Handwerksbetrieben und landwirtschaftlichen Betrieben. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Deudesfeld. Die kleine Gemeinde Deudesfeld kann jedes Jahr fast 40 000 Übernachtungen von Touristen verzeichnen. Ähnliche Zahlen können zwar auch andere Dörfer der Vulkaneifel vermelden; was Deudesfeld aber heraushebt, ist die funktionierende Infrastruktur. Es gibt, neben der Gastronomie und Hotellerie, Geschäfte, Handwerksbetriebe und Landwirte, die alle von ihrer Arbeit leben können. Bürger setzen sich für ihr Dorf ein

Zählt man alle Arbeitsplätze zusammen, die in Deudesfeld und dem zugehörigen Ortsteil Desserath für Lohn und Brot sorgen, kommt man auf rund 70. Eine erstaunliche Zahl, leben doch gerade mal 387 Menschen in den beiden Dörfern. Davon sind 58 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Älter als 60 Jahre sind 128 Einwohner. Viele Berufstätige müssen natürlich auch außerhalb arbeiten. Die einen fahren nach Daun, Wittlich, Bitburg oder Gerolstein, andere müssen für ihren Job bis Köln, Trier oder Koblenz fahren. Dennoch, sie bleiben in Deudesfeld wohnen. Die Hinterbüsch-Gemeinde ist aber dennoch kein reines Schlafdorf, das hat die jüngste Landratswahl bewiesen: Fast acht Prozent der Wahlberechtigten sind, entgegen dem Trend im Vulkaneifel-Kreis, zur Wahlurne gegangen. Zugegeben, es stand gleichzeitig auch die Wahl eines neuen Ortsbürgermeisters an, aber umso deutlicher war das Zeichen, dass die Deudesfelder nichts von Wahlmüdigkeit wissen wollen und sich ganz klar für ihren Lebensmittelpunkt einsetzen. Das liegt wohl vor allem daran, dass man hier tatsächlich noch einen Lebensmittelladen hat, eine Metzgerei, eine Postagentur, die in eine Töpferwerkstatt eingegliedert ist, eine Elektrowerkstatt, eine Installationsfirma, einen Schornsteinfeger, einen Fliesenlegerbetrieb, zwei Frisörläden und zwei Schreiner. Überwiegend sind das alteingesessene Betriebe, die zwar das "Geiz-ist-geil-Motto" großer Konzerne nicht mitmachen können, dafür aber mit viel Menschlichkeit und Gesprächsbereitschaft aufwarten können. Wer Bargeld zum Einkauf braucht, kann sich das an einem der wenigen Kassen-Automaten im Landkreis Vulkaneifel ziehen. Zum angenehmen Leben in Deudesfeld tragen natürlich auch die Vereine bei. Angefangen bei der Feuerwehr, die beim Brand eines Hauses kürzlich (der TV berichtete) das Schlimmste verhindern konnte. Der Karnevalsverein "Breckemamäncha" sorgt für Abwechslung auch außerhalb der Karnevalszeit. Sportverein und Tennisverein sind die Träger sportlicher und anderer Aktivitäten. Leer stehende Häuser sind einziger Wermutstropfen

Zu privaten und offiziellen Feiern stehen das Haus des Gastes (wo sich auch die Katholische Öffentliche Bibliothek findet), die Waldbühne und die Grillhütte zur Verfügung, sowie einige der Gastronomiebetriebe. Einziger Wermutstropfen sind einige leer stehende Häuser und unverkaufte Bau-Grundstücke. Die könnten sich aber dann schnell füllen, wenn mehr Menschen erkennen, dass in Deudesfeld zu leben keine Strafe ist, sondern eher ein Vergnügen. Das sehen wohl auch die 47 "Halb-Deudesfelder" so, die im Ort mit Zweitwohnsitz gemeldet sind. Die Menschen aus dem Dorf machen es eben aus, und natürlich das Umfeld. Die Infrastruktur stimmt, weil man nicht weit fahren muss, und wenn man den Bäcker braucht, der kommt einfach vor die Haustür.

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