Dichten auf dem Kutschbock

HILLESHEIM. (fs) Bei ihrer Tour durch Deutschland mit dem Planwagen haben Ludwig Barger und Heinz Leuschen viele Eindrücke gesammelt. Bei der Rückkehr in Hillesheim wurden sie mit einer Urkunde und einer Medaille empfangen.

Die Freude über die gelungene Planwagenfahrt nach Berlin für einen guten Zweck war Ludwig Barger und Heinz Leuschen anzusehen. Aber nicht nur den beiden, sondern doch auch den rund 100 Bürgern, die sich beim kleinen Empfang zur Rückkehr von Barger und Leuschen eingefunden hatten. Die am 12. Juli gestartete Tour durch Deutschland brachte neben Spendengeldern für die Kinderkrebsstation in Trier auch Erfahrungen, die eben nur auf wenig befahrenen, möglichst ungeteerten Wegen inmitten der Natur, zu erleben sind. Hilde und Walter Klaeren waren als Gäste eine Woche mit dabei. "Und es war wirklich so, wie es im Prospekt stand. An den Stationen wurden immer zuerst die Pferde versorgt, was bei deren Leistung auch verständlich ist. Also warteten wir oder halfen gleich mit", berichteten beide.Die Tour-Erlebnisse musikalisch aufgearbeitet

Um das Erlebte festzuhalten, regte Leuschen an, zu dichten. Zeit war auf und hinter dem Kutschbock genug. So erfuhren die Gäste bei der Ankunft in Hillesheim, was der Gruppe während der siebenwöchigen Tour widerfuhr. Die Heimkehrer sangen, begleitet von Hilde Klaerens Gitarrenklängen, "Nach Berlin, da zog uns unser Sinn, nach Berlin, da wollten wir gern hin. Durch das Brandenburger Tor- und wir standen auch davor, mitten in der bundesdeutschen Hauptstadt drin." Beim Refrain "Singen ja, ja jippi jippi jey" sangen und klatschten alle begeistert mit. Extra aus der Nähe von Grevenbroich reiste Familie Irmen an, um die Heimkehrer zu begrüßen. Auf der Hin- und Rückfahrt hatte der Tross bei ihnen Station gemacht, was dem Erfahrungs-Austausch diente und zugleich Freundschaften entstehen ließ. "Ich bin selbst Pferdehalter und Kutscher und werde meine anstehende Silberhochzeit nun hier in der Eifel feiern", sagte Willibert Irmen. Die 1532 Kilometer der gesamten Strecke liefen die Norweger "Lisa" und "Petra" aus Kalenborn mit den Schwarzwälder Füchsen "Onkel Anton" und "Onkel Fritz" aus Berndorf problemlos. Fehlen werden den zwölf Mitfahrern die Signale von Heinz Leuschen, der in alter Fahrenstradition bei Ankunft und Abfahrt stets in sein Jagdhorn blies. "Es war schon beachtlich, wie wir diese Zeit gemeinsam meisterten. Dazu gehörten das Waschen im eiskalten Brunnen sowie die erlebte Naturverbundenheit, Geselligkeit am Lagerfeuer und das Miteinander von Mensch und Tier", ziehen die beiden Kutscher und Organisatoren eine positive Bilanz. Die unterwegs gesammelten und gesponserten Spenden werden in Kürze von den Organisatoren zusammengerechnet und der Kinderkrebsstation in Trier übergeben. Manfred Schmitz, Geschäftsführer der Urlaubsregion Hillesheim, überraschte bei der Rückkehr die beiden Kutscher mit einer Urkunde und Medaille der Zietenhusaren aus dem brandenburgischen Rathenow.

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