Die Drei von Katzwinkel

KATZWINKEL. Nach 35 Jahren der "Ära" Josef Klötsch treten in der 180-Einwohner-Gemeinde Katzwinkel am Sonntag, 13. Juni, gleich drei Kandidaten an, das Amt des Ortsbürgermeisters zu übernehmen.

 Katzwinkels Kandidaten: Siegfried Winter, Dagmar Klötsch und Manfred Lenartz (von oben).Foto: Helmut Gassen

Katzwinkels Kandidaten: Siegfried Winter, Dagmar Klötsch und Manfred Lenartz (von oben).Foto: Helmut Gassen

Wer die Wahl hat, hat die Qual - auch in Katzwinkel. War es zuerst noch schwierig, überhaupt einen Kandidaten für die Ortsbürgermeisterwahl zu finden, stellen sich nun gleich drei dem Votum der Katzwinkeler. Darunter auch eine angeheiratete Nichte des scheidenden Amtsinhabers. Dagmar Klötsch ist 38 Jahre alt und stammt aus Düsseldorf. Seit 1978 wohnt die ausgebildete Physiotherapeutin in Katzwinkel, wo ihre Eltern ein Haus gekauft hatten und sie ihren Mann Horst kennen lernte. Nur Hausfrau zu sein, reicht der Mutter von zwei Kindern jedoch nicht: Sie möchte Ortsbürgermeisterin werden. "Ich würde das wirklich gerne machen, weil ich Interesse und Liebe für das Dorf habe. Außerdem arbeite ich gern organisatorisch und bin auch sehr diplomatisch. Ich denke, das spricht für mich", erklärt Dagmar Klötsch ihre Ambitionen für das Amt. Auf die Idee, sich für den Posten zu bewerben, haben andere sie gebracht, berichtet sie. Zunächst noch zögernd, hat sich Klötsch dann doch dafür entschieden: "Wichtig ist für mich, dass Katzwinkel in dieser Form - so wie es jetzt funktioniert - weiter bestehen soll. Denn die Entwicklung im Dorf ist positiv und das sollte man weiter unterstützen." Angst vor der Aufgabe hat sie nicht. "Ich sehe es als Herausforderung. Aber ich bin jemand, der mit den Aufgaben wächst und ich habe kein Problem damit, etwas anzugehen", sagt Dagmar Klötsch. Sie würde sich riesig freuen, wenn sie gewänne. Einer, der am 13. Juni auf jeden Fall feiern kann - egal wie die Wahl ausgeht - ist der zweite Kandidat, Manfred Lenartz. Denn der feiert an diesem Tag seinen 40. Geburtstag. Der gelernte Schreiner und einzige gebürtige Katzwinkeler im Bewerber-Trio arbeitet schon lange als Straßenwärter bei der Straßenmeisterei Kelberg. Mit Ehefrau Claudia hat er drei Töchter. Seit zehn Jahren ist Lenartz im Gemeinderat. Er kennt das Dorf und jeden Bewohner. "Ich denke, dass ich der richtige Mann für das Amt bin", sagt er. Auch Lenartz hatten Einwohner angesprochen, das Amt zu übernehmen, das für ihn "eine Ehre" wäre. Als ehrlich bezeichnet er sich, möchte an Stelle des provisorischen Spielplatzes einen richtigen mit Bolzplatz bauen. Dem Errichten der Windkraftanlage hat Lenartz zwar zugestimmt, aber erweitern will er sie nicht. Der Dritte im Bunde ist der 50-jährige Frührentner und ehemalige Koch und Küchenmeister Siegfried Winter aus Datteln, der seit vier Jahren mit Ehefrau Ulrike und den Töchtern Yvonne und Cora in Katzwinkel wohnt. Von Gemeinderatsmitgliedern sei er gebeten worden, zu kandidieren, schreibt er in einem Brief an alle Bürger. "Mit der Kandidatur möchte ich meinen Beitrag zur Dorfarbeit geben, die Gemeinde zu einem lebenswerten Ort machen, den älteren Mitbürgern die Möglichkeit geben, sich zu treffen und zu reden und für die Jugend einen Spielplatz schaffen", sagt Winter: "Ich will etwas mit gestalten, meine Ideen einbringen und die Probleme, die mir zugetragen worden sind, angehen". Er möchte "verkrustete Strukturen" aufbrechen und das Dorf erneuern. Obwohl Winter als erster Kandidat Gegenwind verspürt, bereut er seine Kandidatur nicht: "Man macht sich so seine Gedanken, aber ich stehe zu meinem Entschluss".

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