Die Erleuchtung!

GEROLSTEIN. Im Streit um die Nutzung des Lissinger Hartplatzes für alle Gerolsteiner Fußballer hat der Sportverein (SV) Lissingen eingelenkt und sich mit dem SV Gerolstein und der Stadtspitze geeinigt. Wichtigster Punkt des Vertrags: Der SV Lissingen stimmt dem Bau einer Flutlicht-Anlage zu.

Dem dritten Stadtbeigeordneten Hermann Lux (SPD) war es vorbehalten, die überraschende Neuigkeit in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag Abend zu verkünden - schließlich hatte er sich seit Herbst vergangenen Jahres zentral um den Gerolsteiner Sportplatz-Zwist (der TV berichtete mehrmals) gekümmert. Er sagte: "Der Streit ist beigelegt. Der SV Lissingen stimmt dem Flutlicht zu." Dazu habe es "vieler Telefonate und vieler persönlicher Gespräche" bedurft. Den Durchbruch habe es bei einem gemeinsamen Treffen mit Vertretern des SV Gerolstein, des SV Lissingen und der Stadtspitze gegeben. Lux: "Mal gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und miteinander zu sprechen - durchaus deutlich, aber stets ruhig und sachlich: Das hatte einfach gefehlt." Laut Lux hat es sich "im Endeffekt für alle gelohnt". Das sieht Erhard Schaffer, Vorsitzender des SV Gerolstein, genau so. Er sagte auf TV-Anfrage: "Am wichtigsten ist der letztes Passus im Vertrag ("... ist der Bau einer Flutlichtanlage aus sportlicher Sicht für den Sportverein Lissingen vertretbar", Anmerkung der Redaktion). Darum ging es uns ja." Schaffer sagt aber auch, dass nun auch die Anlage rasch gebaut werden müsse, ansonsten sei der Vertrag "nur die Hälfte wert": "Bis zur nächsten Saison sollte die Anlage installiert sein." Auf das weitere Vorgehen angesprochen, sagte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz: "In der nächsten Stadtratssitzung werden wir eine Grundsatzentscheidung zum Thema Flutlichtanlage fällen und dann mal schauen, wie viel Geld wir noch zur Verfügung haben." Rainer Schulte-Loh, der den Vertrag als stellvertretender Vorsitzender des SV Lissingen ebenfalls unterschrieben hat, sagte: "Aus sportlicher Sicht ist das sicherlich angebracht. Ein Beschluss für eine Flutlichtanlage ist das aber noch nicht." Seine Meinung als Ortsvorsteher habe sich durch die Vereinbarung nicht geändert. Er sagte: "Im Ortsbeirat wird weiterhin befürchtet: Haben wir erst einmal die Flutlichtanlage, wird das gnadenlos ausgenutzt." Daher erwartet er zumindest, dass vor einem Beschluss für ein Flutlicht eine Bürgerversammlung einberufen wird. Zunächst einmal aber hat die Vereinbarung Verwunderung hervorgerufen. Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) wollte dem Braten zunächst gar nicht trauen. Er ging daher an den Tisch von Hermann Lux, schaute sich den Vertrag an und sagte: "Manches muss man einfach gesehen haben, um es auch wirklich glauben zu können." Doch das zweiseitige Vertragswerk, datiert auf den 6. Februar 2006, ist eindeutig: Es ist zum einen versehen mit den drei Stempeln von der Stadt und den beiden Vereinen, zum anderen haben für jede der drei Parteien jeweils drei Vertreter unterschrieben. Für den SV Gerolstein sind das Vorsitzender Erhard Schaffer, stellvertretender Vorsitzender Klaus Sonntag und Schatzmeister Rainer Leyendecker, für den SV Lissingen Vorsitzender Karl-Heinz Elsen, stellvertretender Vorsitzender Rainer Schulte-Loh und Geschäftsführer Horst Bernardy, und für die Stadt Gerolstein haben Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz, zweiter Beigeordneter Albert Müller und dritter Beigeordneter Hermann Lux. unterzeichnet. Kern der Vereinbarung ist die Aussage, dass der SV Lissingen dem Bau einer Flutlichanlage am Hartplatz zustimmt. Bedingung dafür war die Zustimmung zu einem Regelkatalog, der sich vor allem um die künftige Nutzung des Hartplatzes in Lissingen dreht.

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