Die Feuerwehr wehrt sich

Insgesamt 18 Stunden haben die Feuerwehren gegen den Brand im Hotel "Anna Maria" am 21. Oktober gekämpft. Aus ihrer Sicht wurde alles getan, um das Gebäude zu retten. Bürgermeister und Wehrleiter der VG Daun stellen sich der nach dem Einsatz laut gewordenen Kritik.

 Größter Einsatz bislang für heimische Wehren: Feuerwehrleute beim Löschen des Brands im Hotel „Anna Maria“. TV-Foto: Helmut Gassen

Größter Einsatz bislang für heimische Wehren: Feuerwehrleute beim Löschen des Brands im Hotel „Anna Maria“. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Übel ist den Wehrleuten aufgestoßen, was in der "Gerüchteküche" im Nachhinein alles laut spekuliert wurde. So zum Beispiel, dass die Nachalarmierung weiterer Wehren schleppend gewesen sei. Dagegen wehren sich Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun, und VG-Wehrleiter Manfred Reicherz: "Um 14.29 Uhr ging der Alarm ein, um 14.37 Uhr waren alle Einheiten der Feuerwehr Daun am Einsatzort, rund 30 Leute. Danach wurden weitere Wehren dem Bedarf entsprechend zur Verstärkung gerufen. Alles in allem waren 150 Wehrleute im Einsatz, und die haben großes Engagement an den Tag gelegt bei einem Einsatz, der mit einigen erheblichen Gefahren verbunden war. Dafür, dass es der bisher größte Einsatz für die hiesigen Feuerwehren war, haben alle Beteiligten ihre Kompetenz unter Beweis gestellt." Bisher größter Einsatz für die Feuerwehr

Auch der Vorwurf, es sei nicht genug Löschwasser vorhanden gewesen, sind für Bürgermeister und Wehrleiter unbegründet: "Die Löschwasserversorgung war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet." Ewald Adams, der für das Feuerwehrwesen zuständige VG-Abteilungsleiter, ergänzt: "Es gab zu keiner Zeit Defizite durch fehlendes Einsatzpersonal, Mängel bei der Ausrüstung oder beim Löschwasser." Reicherz ist es ein Anliegen, darzulegen, wie gefährlich der Einsatz war: "Es herrschten teilweise so hohe Temperaturen, dass es unmöglich war, unsere Leute reinzuschicken. Bei dieser Entscheidung war zu berücksichtigen, dass es keine Menschen im Brandobjekt gab und die Baukonstruktion ihre Besonderheiten hatte. Wir haben als die für den Einsatz Verantwortlichen eine Fürsorgepflicht gegenüber den Wehrleuten." Nachdem sich der Brand auf das Nebengebäude des Hotels "durchgezündet" habe, sei dort versucht worden, das Dach zu öffnen. "Dabei sind einige unserer Leute von der Druckwelle zurückgeschleudert worden und konnten sich nur mit Mühe an der Dachrinne festhalten. Man kann durchaus von Glück sprechen, dass in diesem Moment nicht mehr passiert ist", erinnert sich Reicherz. Ein Indiz, dass es schon länger gebrannt hat

Auch der Verlauf des Brands sei nicht vorsehbar gewesen. Am späteren Nachmittag sei man noch davon ausgegangen, das Feuer in den Griff zu bekommen. "Das Nebengebäude ist ständig kontrolliert worden, es gab keine Anzeichen für ein Übergreifen", erklärt der Wehrleiter.Für den Bürgermeister steht eindeutig fest: "Wäre der Brand früher erkannt und wäre dem entsprechend früher alarmiert worden, hätte er eher begrenzt werden können. Nach den bisherigen Erkenntnissen war der Strom bereits ausgefallen, als der Notruf zur Trierer Leitstelle ging. Der Stromausfall ist ein klares Indiz dafür, dass es vorher wohl schon eine Zeit gebrannt hat." Zur Brandursache berichtet er: "Unseres Wissens hat es keinen Auslöser für den Brand gegeben, der strafrechtlich relevant wäre."

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