Daun. (HG) Die US-Hypothekenkrise, die wohl insgesamt einen Schaden von 250 Milliarden US-Dollar nach sich zieht, hält die Anleger weiter in Atem. Und die Krise an den globalen Finanzmärkten ist noch nicht überstanden. Bislang waren lediglich kleinere Institute wie die Deutsche Mittelstandsbank IKB oder die Sachsen LB von den Turbulenzen erfasst worden. Doch hat das alles jetzt auch Auswirkungen auf die Kreditvergabe an heimische Unternehmen und "Normalbürger"? Und inwieweit waren die heimischen Bankinstitute Kreissparkasse Vulkaneifel, Volksbank RheinAhrEifel und Volksbank Eifel Mitte in diese Krise involviert? Fragen, denen sich beim Unternehmerstammtisch des CDU-Kreisverbands Vulkaneifel die Chefs der drei Banken Dieter Grau, Elmar Schmitz und Rainer Berlingen stellten. Mit der Schadensbegrenzung, damit zwei große Bankhäuser nicht den Bach hinuntergehen, haben alle deutschen Banken durch einen speziellen Sonderunterstützungsfond zu tun. "Die Volksbank RheinAhrEifel zahlt jedes Jahr 1,3 Millionen Euro in diesen Topf ein, damit solche Häuser saniert werden", erklärt Vorstandsmitglied Elmar Schmitz. Warum hat keiner den Alarmknopf betätigt?

"Die Kreissparkasse Vulkaneifel hat für den Schaden der beiden Banken 100 000 Euro eingezahlt, obwohl wir mit der IKB nichts zu tun haben", sagt Direktor Dieter Grau. Volksbank Eifel Mitte eG-Vorstandsvorsitzender Rainer Berlingen stellt die Frage, die sich viele stellen. "Die Vorzeichen waren doch da. Doch wer war zuständig für die Kontrolle bei der IKB, und warum hat das System versagt?" Sicher ist eins: Die Kunden haben direkt nichts mit der Krise zu tun, Sparer brauchen keine Angst um ihre Einlagen zu haben, und auch Kredite werden weiter wie gewohnt vergeben. "Die Auswirkungen der US-Hypothekenkrise werden wohl im wesentlichen durch die Banken abgefedert", so Grau. Dem stimmt auch Berlingen zu: "Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, dass unser Finanzsystem die Krise gut überstanden hat."Der Kreditverkauf an andere Banken, wie in diesem Fall aus den USA an die IKB oder die Sachsen LB, der beide nun an den Rand des Abgrundes brachte, ist branchenüblich. Dabei werden aber auch oft kritische Pakete (also nicht sichere Kredite) zusammen geschnürt, die ein hohes Risiko haben. "Kreditverkauf ist kein Teufelszeug. Das war immer gang und gäbe und wird schon lange praktiziert. Bei uns ist dies aber nicht üblich, das haben wir nicht nötig", erläutert Berlingen. Dem schloss sich auch Schmitz an. "Wir würden auch notleidende Kredite nicht verkaufen. Es gibt seit fünf Jahren dazu den Beschluss, dies nicht zu machen, weil wir eine Verpflichtung für die Region haben."