Die Lage hat sich entspannt

Entspannung in Sachen Notarzt-Problematik im Landkreis Vulkaneifel: Die Finanzierung für die Standorte Daun und Gerolstein ist vorerst gesichert und damit eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung gewährleistet.

Daun. Anfang des Jahres hatten Vertreter der DRK-Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück GmbH Alarm geschlagen: Die Notarztversorgung im Landkreis Vulkaneifel sei seit geraumer Zeit nicht mehr zu 100 Prozent gewährleistet. Die Krankenhäuser in Daun und Gerolstein waren aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in der Lage, die notärztliche Versorgung auf Dauer und rund um die Uhr zu gewährleisten. Im Mai hatte sich auf Antrag der CDU-Fraktion der Kreistag mit dem Thema "Notarztversorgung im Landkreis Daun" befasst. Das Fazit der Diskussion: Die Kreistags-Fraktionen brachten übereinstimmend zum Ausdruck, dass unter allen Umständen die Notarztversorgung gesichert sein müsse.Verhandlungen mit AOK-Landesverband

In der Zwischenzeit hatten Vertreter des Dauner Krankenhauses und Landrat Heinz Onnertz Gespräche mit dem AOK-Landesverbands-Vorstandsvorsitzenden Walter Bockemühl geführt. Ergebnis: die finanzielle Ausstattung der notärztlichen Versorgung wurde verbessert. Zuvor war das Krankenhaus selbst aktiv geworden und hatte unter anderem zwei Dienstpläne eingeführt: einen für die hauseigene Ambulanz, einen für die Notarztdienste. Zudem waren fünf Assistenzärzte auf Fortbildung geschickt worden, um die Voraussetzungen zu erfüllen, künftig auch als Notärzte eingesetzt werden zu können. Und ein weiteres Problem war angepackt worden: die Notarzteinsatzpauschale. Diese war mit rund 90 Euro seit fast 15 Jahren unverändert geblieben und zur Kostendeckung längst nicht mehr ausreichend. Das Krankenhaus Daun zahlt mittlerweile 300 Euro für einen 24-Stunden-Dienst am Wochenende und 200 Euro für einen Dienst unter der Woche. Probleme hatte es aber in Gerolstein gegeben.So hatten der Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst-Eifel-Mosel-Hunsrück GmbH sowie der Verwaltungschef des St.-Elisabeth-Krankenhauses dem Kreis mitgeteilt, dass von den Kostenträgern nicht genug Geld bewilligt worden sei, um einen funktionierenden Notarztdienst in Gerolstein zu gewährleisten. Daraufhin wurde erneut mit dem AOK-Landesverband verhandelt. Mit Erfolg: Für das Krankenhaus Gerolstein wurde so viel Geld bewilligt, dass die Finanzierung der Notarzt-Versorgung vorerst gesichert ist. Mehr Geld auch für Gerolstein

Auch wenn sich die Situation zwischenzeitlich entspannt hat, ist die Finanzierung beider Standorte nicht für "ewig" gesichert. Mit Blick darauf wurde in der jüngsten Kreistagssitzung einstimmig eine Resolution beschlossen, in der nachdrücklich "zwei gleichwertige Notarzt-Standorte im Landkreis Vulkaneifel" gefordert werden. Karl Häfner, CDU-Kreistagsmitglied und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kelberg, wies in diesem Zusammenhang auf ein Thema hin, dass demnächst Probleme bereiten könne: die mögliche Zentralisierung des Hausarzt-Notdiensts. Dieser Schritt war vor einigen Jahren schon von den Apotheken vollzogen worden, was für viel Unmut vor allem in der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten gesorgt hatte, denn teilweise waren weite Strecken bis zu einer Apotheke mit Bereitschaftsdienst zu fahren. "Wenn die Zentralisierung des Hausarzt-Notdiensts kommt, bekommen wir hier in der Fläche Probleme", warnte Karl Häfner.Den genauen Wortlaut der vom Kreistag beschlossenen Resolution finden Sie

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