Die Räuber auf den alten Pfählen

Der Kormoran, ein entenähnlicher grauschwarzer Vogel, gewandter Schwimmer und Taucher und vor allem ein gieriger Fischfresser, macht sich im Binnenland breit. Auch Maare, Teiche oder fließende Gewässer in der Region hat er schon seit längerer Zeit als Aufenthaltsort ausgesucht.

Schalkenmehren. (bs) Es gibt schon seit längerer Zeit Probleme mit dem Kormoran, den vor etwa acht Jahren schon der damalige Vorsitzende des Angel-Vereins (AV) mit einer lauten Schreckschusspistole vertreiben wollte, damit der Vogel den Fischbestand im Schalkenmehrener Maar nicht dezimierte. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurde berichtet, dass sich die Kormoranscharen am Maar mehren, denn teilweise wurden 35 Kormornae gesehen. Dabei haben die AV-Vorstandsmitglieder festgestellt, dass sich die Fischräuber fast ganztägig am Gewässer aufhalten. Sie sagen: "Die Kormorane halten sich abseits des belebten Geschehens, im Bereich des ,Moormaares' auf, und ihr bevorzugter Ansitz sind alte Pfähle, die vom Zaun der Laichschutzzone übrig geblieben sind." Dabei kann man nicht feststellen, ob es Kormoranpaare sind, aber man weiß, dass jeder Kormoran täglich mehr als 500 Gramm Fisch vertilgt, und bei den Fischarten ist er nicht wählerisch. "Sie jagen, und wenn sie vorläufig gesättigt sind, verschwinden sie an noch unbekannte Stellen, um später an den gedeckten Tisch wiederzukommen", erklärt Vorsitzender Martin Schmitt. Die Zuwanderer sind in der gesamten Region fast heimisch geworden, und meist beobachtet man ihr Treiben ohne "Gegenwehr". "Es ist jetzt wie ein Naturgesetz. Die Natur nimmt sich, was die Natur anbietet", sagt Geschäftsführer Günter Schmitz und ergänzt: "Das Schalkenmehrener Maar und die Kormorane stehen unter Naturschutz, also können wir keine `Gegenangriffe starten."Dabei wird das Schalkenmehrener Maar bevorzugt, weil sich zuerst nur kleine Eisflächen bilden, und das verbleibende, freie Gewässer bietet genügend Möglichkeiten zum Jagen auch in den Wintermonaten. Die Vögel treffen tagtäglich aus allen Himmelsrichtungen in Schalkenmehren ein, und mit großer Sorge beobachten die Mitglieder des AV Schalkenmehren dieses Geschehen und bangen um ihren Fischbesatz im Schalkenmehrener Maar.

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