"Die Steinzeit war hart"

Das fünfte und sechste Schuljahr des St. Laurentius-Förderzentrums zeigte nach Klassenfahrt und Projekttagen der Schulgemeinschaft und den Eltern in einer reich bestückten Ausstellung, wie die Steinzeitmenschen und die Römer lebten.

 Die Kinder des sechsten Schuljahres des St.-Laurentius-Förderzentrums und ihre Lehrerinnen Andrea Römer (links) und Brigitte Hoffmann (rechts) präsentierten nach einer Klassenfahrt nach Trier das Thema „Römische Geschichte“ in einer Ausstellung. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Kinder des sechsten Schuljahres des St.-Laurentius-Förderzentrums und ihre Lehrerinnen Andrea Römer (links) und Brigitte Hoffmann (rechts) präsentierten nach einer Klassenfahrt nach Trier das Thema „Römische Geschichte“ in einer Ausstellung. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. Der zwölfjährige Felix - nach Aussage seiner Lehrerin "besonders fleißig beim Waffen- und Werkzeugbau" - ist schon ganz ungeduldig. Hatten doch gleich vorne im Eingangsbereich der Schule Ronja und Natascha aus der sechsten Klasse in selbst genähten römischen Gewändern ihm den Besuch vor der Nase weggeschnappt und erst mal zum Rundgang durch die römische Abteilung der Ausstellung eingeladen. Tatsächlich gibt es hier eine Menge zu sehen: die Zeichnung des Weinschiffs, Bilder der Porta Nigra und des Amphitheaters, fein ausgemalte Mosaike, Plakate mit Bastelanleitungen für Tunika, Toga und Sandalen, eine Stellwand mit Fotos und Zeitungsberichten, der Tisch mit frisch gebackenem Fladenbrot und leckerem Kräuterkäse nach Originalrezepten, die Brettspiele mit Nüssen, Tonscherben und Knochen als Spielsteine und ein halbes Dutzend Wachstäfelchen. "Die Sachen haben wir bei unserer Klassenfahrt in Trier gesehen", erzählen die Mädchen dem Trierischen Volksfreund. "Mir hat das Amphitheater am besten gefallen. Da haben wir ganz toll Verstecken gespielt", sagt Natascha. "Die Rezepte haben wir im Museum bekommen", erinnert sich Ronja."Endlich", sagt Felix und winkt zur Steinzeit-Abteilung in einen Flur. Vorbei an meterlangen Höhlenmalereien auf Tapete, vorbei an einem Tisch mit Beuteln aus Leder und Halsketten aus Schneckenhäusern, Knochen, Steinen und Federn: "Hier!", sagt Felix stolz und deutet auf eine Wildschweindecke, auf der Pfeil und Bogen, Steinaxt, ein armlanger Knochen ("eine Schlagwaffe"), Speere und Lanzen ausgestellt sind. "Alles selbst gemacht", erklärt der Junge und erzählt, wie er und seine Klassenkameraden versucht hätten, wie die Steinzeitmenschen Feuer zu machen: "Das dauerte lange und war sehr mühsam, und manchmal klappte es gar nicht." Für die Herstellung von Steinzeitlampen hatten die Kinder Kuhlen in Steine geschlagen und Wachs und Docht hineingetan. Felix' Klassenkamerad Florian bringt die Sache auf den Punkt: "Die Steinzeit war hart."Betreut wurden die Geschichtsprojekte von den Klassenlehrerinnen Andrea Römer und Britta Rykal sowie den Pädagogischen Fachkräften Brigitte Hoffmann und Elke Thömmes. Das Thema Steinzeit sei an drei Projekttagen erarbeitet worden, erläutert Britta Rykal im TV-Gespräch. Materialsuche im Wald, Bau eines Sommerlagers und einer Winterhütte, Nachbildungen von Waffen und Werkzeugen und Vorbereitung der Ausstellung seien die Elemente gewesen. "Die Schüler waren stolz, wenn ihnen mit einfachen Mitteln etwas gelang, aber auch enttäuscht, wenn der Erfolg ausblieb", erzählt die Lehrerin. "Und besonders begeistert, wenn es dann zum Mittagessen Pizza oder Hähnchen gab", ergänzt sie lachend.Als "eine tolle Erfahrung und einen großen Gewinn für die Klassengemeinschaft" bezeichnet Andrea Römer das Projekt ihrer Klasse. Die Unterrichtseinheit "Alltag im römischen Trier" im Landesmuseum sei ganz hervorragend gelaufen, und die Gestaltung der Ausstellung habe viel Spaß gemacht. "Die Kinder haben etwas Tolles zustande gebracht", findet Gabi Fandel aus Schutz. Die Mutter der zwölfjährigen Michelle ist begeistert: "Man kann sich richtig in das Leben der Menschen früher hineinversetzen", sagt sie. "Großes Kompliment!"

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