"Neben den Suchtkranken wollen wir auch für den wichtigen Kreis der Angehörigen eine Anlaufstelle sein", erklärt Axel Buschow. Der 55-jährige pensionierte Berufssoldat ist seit fünf Jahren trockener Alkoholiker. Er weiß um die Bedeutung, wie durch Gespräche Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden kann. Oft fühlten sich Angehörige unverstanden oder gäben sich gar selbst die Schuld an der Abhängigkeit des Partners. In der Gruppe würden auch Fragen der Co-Abhängigkeit beantwortet. Buschow: "Wer seinen Partner, der wegen eines Katers nicht zur Arbeit kann, beim Chef entschuldigt, unterstützt ihn in der Sucht und ist damit co-abhängig." Zu den ersten Treffen der Gruppe kamen sowohl Alkohol- und Medikamentenabhängige wie auch Drogen- und Spielsüchtige. "Wir sind für jeden offen, unabhängig von der Art der Sucht, des Alters, des Berufes oder der Nationalität", sagt Buschow. Die Gruppenarbeit helfe den Teilnehmern, Probleme zu lösen, sich im Alltag besser zurechtzufinden und eine positivere Lebenseinstellung zu gewinnen. Außerdem fördere der Kreuzbund eine sinnvolle, alkoholfreie Freizeitgestaltung. Die Liste der Aktionen kann sich sehen lassen: Besuch einer alkoholfreien Karnevalssitzung in Köln, Wanderungen, Besuche von Sportveranstaltungen oder Seminare. Der Kreuzbund hat seinen Ursprung in der katholischen Kirche. Pfarrer Joseph Neumann gründete den Verband 1896 in Aachen. In rund 1600 Gruppen treffen sich bundesweit mittlerweile wöchentlich über 30 000 Menschen. In Daun wurde im Oktober 2000 die erste Gruppe gegründet. Mittlerweile sind es drei. "Und da war es sinnvoll, die vierte in Gerolstein zu gründen", meint Buschow. Die Gerolsteiner Gruppe trifft sich jeden Freitag ab 19.30 Uhr in der Tagesklinik des St. Elisabeth-Krankenhauses. Weitere Informationen gibt es unter 06592/982735 und 06593/8310 oder im Internet unter www.kreuzbund-daun.de