Die Zukunft des Mülls

DAUN. (HG) Zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "Zuviel Geld für zuviel Müll" hatte der Kreisverband Daun von Bündnis 90/Die Grünen eingeladen, zu der aber nur wenige Zuhörer kamen. Landrat Heinz Onnertz stellte sich den Fragen zu dem Thema.

Nein, eine herkömmliche Wahlkampfveranstaltung wollten die Grünen nicht aufziehen, das machte Karl-Wilhelm Koch, Direktkandidat für den Landtag, den gut 20 Besuchern im Forum Daun sofort klar. "Wir wollen nicht irgendwelche Größen zu einer Schauveranstaltung ankarren für das Wahlvolk, sondern über das diskutieren, was den Leuten auf den Nägeln brennt." Die grüne Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken war gekommen, aber von den eingeladenen Kreistags-Fraktionen bekamen die Grünen nur Absagen. Neben Koch bestand die kleine Runde aus dem umweltpolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen und dem rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten Bernhard Braun sowie Landrat Heinz Onnertz, der von Koch als "einziger Promi" der Veranstaltung begrüßt wurde. Onnertz stellte sich dem Thema Müllgebührenerhöhung im Kreis. Die Firma Herhof sei bei der Ausschreibung mit vier anderen Gebietskörperschaften im Jahre 2000 der günstigste Anbieter gewesen. Als "eigene politische Dummheit" bezeichnete Onnertz den Umstand, die günstigen Preise an den Endverbraucher weitergegeben zu haben. Tatsache sei, so Onnertz, "wir haben jetzt keine happigen Müllpreiserhöhungen, wenn man es zu 2003 sieht". Denn bis dahin seien die Gebühren zumindest genauso hoch gewesen wie jetzt. 67 Einsprüche hat die Kreisverwaltung zu der Erhöhung bekommen, 90 Prozent davon kommen von Bürgern, die im Kreis Daun ihren Zweitwohnsitz haben. Den Grünen geht es jedoch nicht um die aktuellen Preise, sondern um die Zukunft der Müllentsorgung. "Unser Hauptziel liegt in der Müllvermeidung, weil wir langfristig in eine Ressourcenknappheit kommen. Die Tendenz geht jetzt schon dahin, Rohstoffe einzusparen", sagte Braun. Doch bis dahin müssen auch die Grünen mit dem jetzigen System leben und das könnte dahingehend verbessert werden, dass man sich Gedanken über Volumen abhängige Gebühren für den Endverbraucher machen sollte. Dafür stellten Koch und Braun das Bitburger System mit Wertmarken als gutes Beispiel in den Raum, wo einer Untersuchung nach 2005 weniger Müll pro Bürger erzeugt wurde. "Die beste Lösung momentan ist die Müll-Trennung und so die Wertstoffe stofflich zu recyceln", so Braun. Dazu merkte Onnertz an, dass die Region zu wenig Wertstoffhöfe habe. Das Resümee der Veranstaltung zum Thema Müll im Kreis zog Koch: "Vieles ist machbar, wir müssen es nur auf den Weg bekommen."

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