Die fetten Jahre sind vorbei

DAUN. An den seit Jahrzehnten gewohnten Machtverhältnissen in der VG Daun hat die Bundestagswahl nichts geändert. Die CDU bleibt stärkste Partei, büßt aber mehr als fünf Prozentpunkte bei den Zweitstimmen ein.

Klarer Sieger; die FDP, die 4,1 Prozentpunkte zulegt und über 13 Prozent kommt. Mehr als 50 Prozent der Erst- und Zweitstimmen: Das war in der Vergangenheit normal für die CDU. Zwar sind die Christdemokraten mit Abstand stärkste Partei in der VG Daun, aber die ganz fetten Jahre sind vorbei. 47,5 Prozent der Zweitstimmen für die CDU, das sind 5,4 Prozentpunkte weniger als 2002. Bei den Erststimmen springt CDU-Kandidat Peter Rauen wieder über die 50 Prozent (53,3), verliert aber 3,4 Prozentpunkte.

Seine treuesten Wähler hat der Bundestagsabgeordnete in Steiningen (71,2 Prozent), in Kradenbach (69 Prozent) und in Deudesfeld (66,7 Prozent). Kleine Überraschung: In Bleckhausen ist Rauen nur Zweiter geworden. Er bekam 41,5 Prozent, seine Kontrahentin Elke Leonhard 44,9 Prozent. Deutlich verloren hat Rauen in Gefell: 2003 hatte er noch 72,9 Prozent, aktuell nur noch 55,2. Der eine "Sieg" in Bleckhausen wird die gescheiterte SPD-Kandidatin wohl nicht trösten, aber ein weiteres kleines Trostpflaster für Elke Leonhard gibt es: Sie hat in der VG Daun 0,7 Prozentpunkte zugelegt und kommt auf 33,6 Prozent. Ihr dürftigstes Resultat: 19,5 Prozent in Mückeln.

Die Direktkandidaten der kleineren Parteien haben in der VG Daun keine Rolle gespielt. "Trostpflaster" für die gescheiterte Kandidatin Bei den Zweitstimmen hat die CDU fast durchgängig verloren. Ein Plus kann die Partei von 5,9 Prozentpunkte in Immerath verbuchen, ansonsten bleiben die Zuwächse deutlich unter fünf Prozentpunkten.

Ein direktes "Duell" mit der SPD hat die CDU nirgendwo verloren, eng wurde es aber in Bleckhausen. Bei den Erststimmen siegte die sozialdemokratische Kandidatin, bei den Zweitstimmen kam die SPD mit 35,7 Prozent zumindest in die Nähe der CDU (38,6 Prozent). Wie bei den Erst- ist auch bei den Zweitstimmen in Steiningen mit 62,2 das beste CDU-Ergebnis zu verzeichnen. Linkspartei bleibt hinter den Grünen zurück Die klare Siegerin der Bundestagswahl, die FDP, legt - dem Bundestrend folgend - fast durchgängig in den Gemeinden der VG Daun zu und schafft sogar zwei Zweitstimmen-Ergebnisse von mehr als 20 Prozent: in Hörscheid (21,5 Prozent) und in Saxler (21,1 Prozent).

In Daun ist kein "Heimvorteil" des neuen Bundestagsabgeordneten Edmund Geisen zu verzeichnen: In der VG holt die FDP 13,2 Prozent, in der Kreisstadt mit 13,8 Prozent nur unwesentlich mehr. Schlechtestes Ergebnis der Liberalen: 7,3 Prozent in Schutz. Die Grünen sind VG-weit auf 5,5 Prozent gelandet und haben damit gegenüber 2003 (5,9) etwas verloren. Die besten Ergebnisse: 13,4 Prozent in Schutz und 12,3 Prozent in Saxler. Im Nachbarort Udler haben die Grünen weniger Anhänger: Dort müssen sie ihr schlechtestes Ergebnis verbuchen und kommen nur auf 1,2 Prozent. Die Linkspartei bleibt hinter den Grünen zurück, vor allem, weil sie in etlichen Gemeinden (Wallenborn, Utzerath, Steineberg, Ellscheid und einige mehr) nur etwas mehr als ein Prozent der Zweitstimmen bekommen hat. Stark sind die Linken in zwei kleineren Gemeinden: In Gefell erreichen sie 10,2 Prozent, in Mückeln 10,3 Prozent. Deutlich über dem VG-Schnitt (4,1 Prozent) liegt die Partei in Dockweiler (6,9 Prozent), in Hinterweiler (sechs Prozent), in Strotzbüsch (8,7 Prozent) und Weidenbach (6,9 Prozent). Die Wahlbeteiligung in der VG Daun ist etwas gesunken: Lag sie 2002 noch bei 81,2 Prozent, beläuft sie sich bei der jüngsten Wahl auf 79,8 Prozent.

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