Die leuchtenden Sieben

DAUN. (red) Seltene Wintergäste halten sich derzeit in Daun auf: Ein Trupp Seidenschwänze, ein etwa amselgroßer Vogel des Nordens, hat sich Daun als Überwinterungsgebiet ausgewählt.

Wie die Gruppe des Bund Naturschutz (Nabu) Daun mitteilte, liegt die letzte Beobachtung von Seidenschwänzen in Daun schon etliche Jahre zurück. Auch damals übten die Gärten und städtischen Anlagen am Kreuzberg eine starke Anziehung auf die Seidenschwänze aus, so dass damals mehr als 20 Tiere dort den Winter verbrachten. Der in diesem Jahr beobachtete Trupp umfasst bisher sieben Tiere.Wenig bekannte Lebensweise

Den Ornithologen ist noch wenig über den Vogel mit dem hübschen Schopf und der leuchtenden Schwanzbinde bekannt. Seine Brutgebiete liegen in den nördlichen Nadel- und Birkenwäldern der Tundragebiete. Seine Lebensweise ist erst unzulänglich erforscht. Gelegentlich erscheinen Seidenschwänze als Zugvögel des Nordens in den klimatisch milderen Regionen Mitteleuropas, um dort zu überwintern. Nach Ansicht des Nabu Daun macht nicht zuletzt der Aufenthalt dieser Vögel deutlich, wie wichtig es ist, Anlagen und Gärten naturnah zu gestalten. Die in diesem Jahr wieder mit Beeren voll hängenden Sträucher der Anlagen am Kreuzberg, vor allem Schneeball und Hartriegel, böten den seltenen Wintergästen einen reich gedeckten Tisch, der sie zum Bleiben animiere. Der Aufenthalt der Seidenschwänze verdeutliche nach Ansicht der Naturschützer nachdrücklich, wie wichtig für Vögel, für nordische Zugvögel wie einheimische Wintervögel gleichermaßen, beerenstarke Sträucher seien. Im Gegensatz dazu seien exotischen Ziergehölze aus dem Katalog oder Koniferen ökologisch weitgehend wertlos.

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