Dienstleistung und Nächstenliebe

Mit einem Dankgottesdienst und einem Festakt feierten Lernende, Lehrende und Gäste das zehnjährige Bestehen der Fachschule für Altenpflege am Maria-Hilf-Krankenhaus. Das Motto hieß: "Hände reichen, Leben entdecken".

Daun. (bb) Als Oberstudienrat Manfred Stumps, pädagogischer Leiter der Fachschule seit beinahe sechs Jahren, seine Rede über den Auftrag der Altenpflege-Ausbildung mit der Feststellung schloss: "Hier spielen viele Kräfte zusammen", hatte die Festversammlung genau davon bereits einen lebhaften Eindruck erhalten. Mit dem von Pastor Hugo Finken zelebrierten Gottesdienst in der Krankenhauskapelle war das Jubiläum eröffnet worden. Finken hatte den Anlass als "wertvoll" bezeichnet und auf die Anfänge der Schule als "spannende Geschichte" zurückgeblickt. Krankenhausoberin Schwester Petra Fischer erinnerte an den Anstieg des Bedarfs an Pflegekräften bei gleichzeitigem demografischen Wandel hin zu einer höheren Lebenserwartung. Sie sprach über den ersten Schultag des ersten Kurses - den 2. September 1996 - und den erfolgreichen Abschluss aller 28 Absolventen knapp drei Jahre später.Kraft und Hilfe, Sinn und Freude

Sie erwähnte als nächsten Meilenstein die staatliche Anerkennung im Jahr 1999 und sagte, dass mit dem aktuellen Prüfungskurs die Zahl der examinierten Altenpfleger auf über 200 klettere. Sie skizzierte die Altenpfleger als Menschen, die anderen Kraft und Hilfe und sich selbst Sinn und Freude geben.Die Provinzoberin Friedburga Krieger plädierte eindringlich dafür, die soziale Verantwortung der Generationen untereinander dürfe niemals aufgegeben werden. Den leitenden und lehrenden Kräften der Dauner Altenpflegeschule bescheinigte sie, den Geist des Ordens weiterzugeben und die Schule entsprechend zu prägen. "Das sinnvollste Leben ist das Leben für einen anderen Menschen", sagte die Oberin. Norbert Herrmann, Geschäftsführer der Gesellschaft des Katharinenordens, betonte, in der Altenpflege müsste die Zuwendungsfähigkeit wichtiger als die Gewinnmaximierung sein und die Mitarbeiter mit ihrer Professionalität und ihrer ständigen Reflexion einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen leisten.Der Leitende Regierungsschuldirektor Reinhard Müller-Hitschfel spannte aus der Sicht der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier den Bogen von der ersten Anfrage nach den Bedingungen für eine Schulgründung und den Irritationen vor dem Startschuss über die Aufbauarbeit unter der Leitung von Oberstudiendirektor a.D. Hermann Molitor bis hin zu der nun längst erfolgten Etablierung.Spielszenen vermitteln einen Eindruck vom Alltag

Der Fach- und Organisationsleiter Hermann-Josef Melchiors beschrieb die Pflegeberufe von zwei Seiten: als moderne, mehrdimensionale Dienstleistung und als Akt der Nächstenliebe. "Kein Beruf ist so nah am Menschen wie die Altenpflege", sagte er. Vorrangigste Aufgabe sei, Leben zu fördern und zu bejahen.Wie die Schülerschaft mit den Anforderungen an ihren Berufswunsch umgeht, vermittelte der Mittelkurs mit kleinen szenischen Beiträgen: etwa dass sie Vertrauen und Dankbarkeit erhalten, wo sie Geborgenheit und Liebe schenken, oder dass es doch immer wieder gelingt, alte Menschen zumindest für Augenblicke aus Demenz und Depression herauszuholen. Neben den Ansprachen und den Beiträgen der Schüler gab es noch ein drittes Element im Festprogramm: die Gitarrenmusik des ehemaligen Schülers Frank Kallweit und seines Musikerfreundes Gerhard Brauner. Sie spielten auf hohem Niveau unterschiedliche Musikstile von der Klassik bis zur Moderne. "Als Ausdruck der Vielfalt von Lebensweisen", erklärte Schulleiter Manfred Stumps. INFORMATIONEN Die Fachschule für Altenpflege (daneben gibt es eine Fachschule für Krankenpflege) am Krankenhaus Maria Hilf bietet eine dreijährige Ausbildung, jährlich mit Beginn des Schuljahres startend. Träger der Schulen und des Krankenhauses ist die Gesellschaft der Katharinenschwestern. Ihr Orden, die Kongregation der Schwestern von der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Katharina, 1571 im Ermland von Regina Protmann gegründet, wirkt seit 1951 in Daun. Kontakt zu den Pflegeschulen: Krankenhaus Maria Hilf, Pflegeschulen, Maria-Hilf-Straße 2, 54550 Daun, Telefon 06592/715-2366 oder 715-2202, E-Mail: pflegeschulen.daun@gmx.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort