Doppelt zum Kaufen gelaufen

GEROLSTEIN. (vog) Alles passte beim verkaufsoffenen Sonntag: wundervolles Herbstwetter, viele Besucher, ein breites Angebot. Auch die beiden Premieren (Autoschau auf beiden Kyllseiten und erneuter Kaufsonntag innerhalb von fünf Wochen) sind offenbar gelungen.

Etliche Händler waren skeptisch, als sie am Sonntag ihre Ladentüren öffneten. War der verkaufsoffene Sonntag, der erstmalig auch am Sprudelfest-Wochenende angeboten wurde, doch erst seit fünf Wochen vorbei. Helmut Schenten vom Feinkostladen bilanziert: "Es war einfach klasse. Die Stadt war rappelvoll." Bereits um 16.30 Uhr waren Federweißer und Zwiebelkuchen ausverkauft. Die strahlende Herbstsonne und die Birbachtaler Musikanten sorgten in der Innenstadt für Stimmung. "Pitti" Hens hatte am Pavillon auf dem Rondellvorplatz mit seinem Team alle Hände voll zu tun. "Super, wir sind voll zufrieden", sagt er lachend über den Zapfhahn hinweg. Thomas Hahn, Boutique Mister Tom, Susanne Regnery, Chefin der Geschenktruhe, das Wäschehaus Görres und Karin Heyer vom Jeans-Treff hatten beim erneuten Kaufsonntag deutlich mehr in der Kasse. Einstimmig plädieren sie für zwei zeitnahe Kaufsonntage. Einzig Heyer meint: "Es sollte bei den traditionellen Kaufsonntagen im Frühjahr und Herbst bleiben. Der zum Sprudelfest wird nicht gebraucht." Obwohl bei Intersport Blaumeiser und der Boutique Ilona die Umsätze zum Sprudelfest besser waren, sind die Geschäftsführer zufrieden. Gisela Sodermanns, Boutique Ilona, erklärt: "Es waren andere Leute unterwegs, und deshalb sind die zeitnahen, beiden verkaufsoffene Sonntage okay." Christiane Schneider vom gleichnamigen Schuhgeschäft ergänzt: "Die offenen Läden zum Sprudelfest sind ein super Werbeträger." Heinz Weber, Vorsitzender des Gewerbevereins, erklärt: "Bei der sehr guten Resonanz sieht es doch so aus, als wenn sich die beiden zeitnahen Kaufsonntage nicht in die Quere kommen." Erstmalig stellten zwei der zehn Autohändler auf der Kyllseite gegenüber der Innenstadt aus. "Ich bin mit dem Betrieb sehr zufrieden, weil hierher nur tatsächlich Interessierte kommen", erklärt Peugeot-Händler Peter Junk. Allerdings fordert er, dass der Gewerbeverein auf dieser Kyllseite zusätzliche Attraktionen schafft. Dazu Weber: "Die Premiere ist gelungen. Es sind doch viele Besucher über die Hochbrücke spaziert. Auch die Eisdiele und das Café auf dieser Seite hatten alle Hände voll zu tun." Matthias Sünnen, Chef des gleichnamigen Elektronikladens auf dieser Kyllseite, ist zufrieden: "Anders als beim Sprudelfest war unser Laden die ganze Zeit voll."Neue Kontakte und neue Ideen

Er bot erstmalig einen "Beratungsgutschein über zehn Euro" an, den Kunden, die sich nicht direkt entscheiden, später einlösen können. Von dieser Idee war auch der Vorsitzende des Gewerbevereins begeistert. Wenig begeistert waren die Autohändler vom Besuch der zweitägigen Autoschau am Samstag. Wegen des hohen Aufwandes wollen sie aber an der Zwei-Tages-Veranstaltung festhalten. Harald Glandien, VW-Händler aus Pronsfeld: "Wir hatten alleine am Sonntag 120 Kundenkontakte." Ford-Händlerin Marina Stolz aus Daun bilanziert: "Wir hatten mehr und intensivere Kontakte als beim verkaufsoffenen Sonntag im Frühjahr." Auch Heidi Servos, Chefin von Mitsubishi Kloep, hat etliche neue Adressen in ihrer Kartei vermerkt. Sie gewinnt der geringeren Frequenz am Samstag nur Vorteile ab: "Dann hat man eben Zeit für intensivere Gespräche".

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