Drei Generationen Gastfreundschaft

Das Café-Restaurant "Maarblick" in Schalkenmehren besteht seit 100 Jahren, was auch kräftig gefeiert wurde. An den Jubiläumstagen kommen natürlich Erinnerungen auf, und man blickt zurück auf die Geschichte und Entwicklung des Familienbetriebs im Maardorf.

 Die „Café Maarblick“-Chefs Bernd Lenerz und Gattin Lisa Scheiner freuen sich auf die Jubiläumstage und schmieden bereits neue Pläne für die Zukunft. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Die „Café Maarblick“-Chefs Bernd Lenerz und Gattin Lisa Scheiner freuen sich auf die Jubiläumstage und schmieden bereits neue Pläne für die Zukunft. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Schalkenmehren. "100 Jahre - drei Generationen Gastfreundschaft und Qualität - Traditionsbetrieb Café-Restaurant Maarblick in Schalkenmehren", unter diesem Motto wurde der "runde Geburstag" gefeiert. Familie Lenerz ist stolz darauf, dass das Haus heute als Café, Restaurant und Beherbergungsbetrieb weit über den Landkreis Vulkaneifel hinaus bekannt ist. Davon zeugen täglich Autos und Busse aus "aller Herren Länder" auf dem Parkplatz. In den 100 Jahren Familien- und Betriebsgeschichte waren so manche Hürden und Neuerungen zu meistern. 1907 wurde der Familienbetrieb von Anton Lenerz als kleine Dorfbäckerei gegründet, und 1921 heiratete er seine Eva. 1923 erfolgte der Umzug in das heutige Bäckereigebäude und die Backstube und das Produktionsvolumen wurden umfassend erweitert. Anton Lenerz und seine Ehefrau Eva betrieben wie fast alle Selbstständigen zusätzlich Landwirtschaft. Angepasst an den Tourismus

Damals lieferten die Bauern noch ihr Getreide an, das in der Bäckerei gemahlen wurde, ehe daraus Brot wurde. Je nach Qualität und Zusammensetzung des Korns war das einst eine abenteuerliche Sache, und der Bäcker mußte ein "gutes Teig-Händchen" und viel Erfahrung besitzen. Bernd Lenerz, seit 1989 Inhaber in der dritten Generation, hat diese Zeit noch miterlebt und weiss, wie mühsam das damalige Brotbacken vor sich ging. 1951 übernahmen Bruno und Elschen Lenerz die Bäckerei. In den 70er Jahren wurde die Landwirtschaft abgeschafft, der Betrieb umstrukturiert, und man widmete sich intensiver dem Tourismus. Das große Café wurde gleichzeitig mit einem Ferienwohnhaustrakt angebaut, die Backstube und Küche wurden modernisiert und zusätzlich vergrößert, so dass die Bewirtung von mehr als 200 Gästen möglich ist, aber auch auf die pünktliche Belieferung von Hotels und Privatkunden wird nicht verzichtet. Mit zurzeit 19 Betten hat auch die Pension eine stattliche Größe erreicht, wobei sieben Angestellte und mehrere Aushilfskräfte für das Wohl aller Gäste in den Wirtschaftsbetrieben sorgen. Die Zimmer mit Maarblick, hauseigene Backwaren, regionale Küche und Planung bis ins Detail garantieren Wohlsein und Erfolg im und ums Haus. "Meine Frau Lisa Scheiner ist die gute Seele des Hauses, dekoriert einladend die Tische oder überrascht die Gäste auf ihren Zimmern oft mit Blumensträußen aus dem Garten oder süßen Präsenten aus Bäckerei und Küche, oft ein Grund für ein Wiederkommen", freut sich Chef Bernd Lenerz, der sich Konditorei und Küche besonders widmet. Noch ein Blick zurück: Nur noch wenige wissen, wie einst Bäcker Anton Lenerz anfangs auch in der Ortsmitte bei der Schalkenmehrener Gemeindeviehwage Brot verkaufte: Ein Seil mit einer Glocke war über die Strasse gespannt, und wenn die Glocke von einem Kunden in Bewegung gesetzt wurde, brachte der Bäcker das gewünschte Brot an die Haustür. Dieses historische "Kundenglöckchen" existiert heute noch.

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