Drei unter einem Dach

DAUN. Die drei Eifeler Vulkanparks arbeiten künftig unter einem gemeinsamen Dach. Demnächst dürfen der Geopark Vulkaneifel, der Vulkanpark im Kreis Mayen-Koblenz und der Vulkanpark Brohltal/Laacher See als "Nationaler Geopark Vulkanland Eifel" für die Region werben. Der "Nationale Geopark" ist der erste im Land und der fünfte in Deutschland.

Die Experten sind sich einig: Die Eifel hat die Verleihung des Prädikats "Nationaler Geopark" "mehr als verdient". Zu diesem Ergebnis kam eine Kommission der Alfred-Wegener-Stiftung ( siehe Hintergrund ) nach einer Exkursion durch den Geopark Vulkaneifel, den Vulkanpark im Kreis Mayen-Koblenz und den Vulkanpark Brohltal/Laacher See. Das Prädikat wird (in Absprache mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung) in Kürze an die Parks übergeben.Auszeichnung ist kein "Allerwelts-Pädikat"

"Diese Auszeichnung ist die Anerkennung jahrelanger Arbeit", freut sich Andreas Schüller, seit Jahresbeginn wissenschaftlicher Leiter der Vulkaneifel Geo-Park GmbH. Er stellt klar, dass es kein "Allerwelts-Prädikat" ist, sondern eine "hoch angesiedelte Auszeichnung, die nicht inflationär vergeben wird". Die Zahlen bestätigen ihn: 24 dieser Parks gibt es weltweit, vier davon bis dato in Deutschland, hinzu kommt nun der "Nationale Geopark Vulkanland Eifel", dem ersten seiner Art in Rheinland-Pfalz. Derzeit gibt es die Geoparks Bergstraße-Odenwald, Schwäbische Alb, Mecklenburgische Eiszeitlandschaft und Harz-Ostfalen. Die Auszeichnung erlaubt das Führen des Logos "Planeterde - Welt der Geowissenschaften" gemeinsam mit dem Schriftzug "Unesco" erlaubt, wird nur nach der Erfüllung strenger Qualitätskriterien verliehen.Enorme Imagewerbung für die Region

Die Auszeichnung dokumentiere die national und international herausragende Stellung des Vulkanismus in der Eifel, erklärt Andreas Schüller. Geld sei mit der Verleihung des Prädikats zwar nicht verbunden, aber eine enorme Imagewerbung für die Region und damit "gut für den Tourismus", sagt der promovierte Geologe. Er hebt hervor, wie sinnvoll die Zusammenarbeit der drei Parks ist: "Der Vulkanismus ist das Alleinstellungsmerkmal der Eifel und zieht die Gäste an. Die interessieren sich nicht für kommunale Grenzen, die schauen, ob das Angebot stimmt". Genau da haben die Verantwortlichen der Parks jeder für sich angesetzt und wollen nun gemeinsam auf diesem Weg weitergehen. Geradezu euphorisch ist Hermann Höfer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal: "Das war der beste Coup, den wir landen konnten. Hier haben wir gemeinsam gepunktet." Als erste Vorhaben, die zukünftig unter der Marke "Vulkanland Eifel" angegangen werden, sind für das laufende Jahr ein gemeinsames Internetportal, ein Informations-Faltblatt mit einer Auflage von 60 000 Exemplaren sowie interne Infoveranstaltungen für die Mitarbeiter der Parks vorgesehen. Die drei Einrichtungen behalten ihre Eigenständigkeit, werden aber in einer gemeinsamen Lenkungsgruppe ihre Initiativen bündeln. "Wir müssen nun beweisen, dass wir in der Lage sind, als eine gemeinsame Marke aufzutreten", gibt Höfer das Ziel vor.

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