Dritte Amtszeit im Visier

Der Amtsinhaber will es noch einmal wissen: Wolfgang Jenssen hat sich bereit erklärt, für eine weitere Legislaturperiode als Dauner Stadtbürgermeister zu kandidieren. In einer SPD-Mitgliederversammlung am 16. August wird entschieden, ob die Partei den 65-Jährigen zum dritten Mal ins Rennen schickt.

Daun. Wie schon 2004 läuft es auch für die Kommunalwahl im Juni kommenden Jahres auf ein Duell zwischen dem Stadtbürgermeister und dem Ersten Beigeordneten der Stadt Daun um das höchste Amt der Kreisstadt hinaus. Damals hatte die CDU den Beigeordneten Robert Lorse ins Rennen geschickt, 2009 tritt sein Amtsnachfolger Otmar Monschauer an. Er war schon Mitte Mai als Kandidat der CDU vorgestellt worden.

Die SPD hat es nicht so eilig wie die Christdemokraten: Der Ortsverein Daun nominiert seinen Stadtbürgermeister-Kandidaten am 16. August. Und eine große Überraschung, wie der Bewerber heißen wird, wird es nicht mehr geben, nachdem sich Wolfgang Jenssen bereit erklärt hat, für eine dritte Amtszeit als Stadtbürgermeister zu kandidieren. "Ja, ich werde in der Mitgliederversammlung am 16. August erklären, dass ich für eine erneute Kandidatur als Stadtbürgermeister zur Verfügung stehe", erklärte der 65-Jährige im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.

Er habe zwar überlegt, nach zwei Legislaturperioden an der Stadtspitze aufzuhören, aber es habe sich in seiner Partei niemand gefunden, der sich um seine Nachfolge beworben hätte. Aber das sei nicht der ausschlaggebende Grund, denn grundsätzlich "habe ich noch viel Spaß an meiner Arbeit, und die Gesundheit spielt auch mit. Ich muss also nicht ,geprügelt' werden, erneut zu kandidieren. Ich bin mit Herz und Verstand noch voll dabei". Zudem habe er in den vergangenen Wochen "Rückenwind" gespürt für ein weiteres politisches Engagement, als gemeinsam mit weiteren Mitstreitern erfolgreich die Fusion der Sparkassen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm verhindert wurde.

"Ich denke, ich kann auf eine gute Bilanz der nun gut neun Jahre als Stadtbürgermeister verweisen. Aber ich habe in meiner bisherigen Amtszeit gelernt, dass die Realisierung bestimmter Vorhaben Zeit braucht. Und ich habe noch einiges vor für die nächsten Jahre", erklärte Jenssen, der seit Ende vergangenen Jahres offiziell Rentner ist.

Schon 1994 war Jenssen als Stadtbürgermeisterkandidat angetreten, verlor aber gegen den damaligen Amtsinhaber Heinz Mengelkoch (CDU). Fünf Jahre später war es soweit: Jenssen eroberte im Duell gegen den CDU-Kandidaten Hartwig Noth als erster SPD-Mann das höchste Amt der Kreisstadt Daun. 2004 wurde er im Amt bestätigt.

Meinung

Keine Überraschung

Gut ein Jahr vor der Kommunalwahl sind die Fronten (fast) schon geklärt: Niemand zweifelt daran, dass die SPD-Basis Wolfgang Jenssen als Bewerber für eine weitere Amtszeit als Stadtbürgermeister nominieren wird, und die CDU hat sich ja ebenfalls schon frühzeitig auf Otmar Monschauer festgelegt. Diese Konstellation ist keine Überraschung, sondern war zu erwarten. Für die SPD ist Jenssen ihr Zugpferd, auch wenn sie häufig genug ihre Probleme hat mit dem eigenwilligen Stil des Stadtbürgermeisters. Für den CDU-Kandidaten Otmar Monschauer wird es nicht einfach, muss er doch gegen einen etablierten Stadtbürgermeister mit großem Amtsbonus entgegen. Zeit genug hat er jedenfalls: Gewählt wird am 7. Juni 2009. s.sartoris@volksfreund.de

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