Durch die Bank Zufriedenheit

DAUN. Der Wahlkreis 20 bleibt in CDU-Hand, wenn auch mit nur noch knappem Vorsprung auf die SPD. Die Direktkandidaten und Kreisvorsitzenden der Parteien haben eine erste Bilanz der Ergebnisse der Landtagswahl auf Ebene des Kreises Daun gezogen.

Nach den desaströsen Ergebnissen bei der Europa- und der Kommunalwahl 2004 und einem Resultat von unter 30 Prozent bei der Bundestagswahl im Herbst vergangenen Jahres hat die SPD des Kreises Daun bei der Landtagswahl wieder gut abgeschnitten - wie schon 2001. Für das Direktmandat reicht es bei Astrid Schmitt auch diesmal wieder nicht, aber der Abstand zum Kontrahenten Herbert Schneiders ist erneut kleiner geworden. Der CDU-Kandidat holt mit 45,7 Prozent (minus 2,2 Prozent) erneut das Direktmandat, Schmitt kommt auf 40,6 Prozent (plus 0,6 Prozent). Noch knapper ist es bei den Zweitstimmen: Die CDU erreicht 42,2 Prozent (minus 2,2 Prozent), die SPD glatte 40 Prozent (plus 1,2 Prozent). Kein Vergleich mehr zu den glorreichen christdemokratischen Zeiten, als 20 und mehr Prozent Vorsprung die Konkurrenz beeindruckte. Der Kreisvorsitzende Schneiders konstatiert ein "katastrophales Ergebnis" für die CDU auf Landesebene, ist auf dem Abschneiden auf Kreisebene "sehr zufrieden": "Die Konkurrenz ist auf Distanz gehalten worden, der Wahlkreis ist in unserer Hand geblieben. Darüber freue ich mich sehr." Sehr zufrieden mit dem Ausgang der Landtagswahl ist auch Astrid Schmitt, vor allem wegen des Ergebnisses der Landes-SPD. Aber auch darüber, dass die Partei und sie als Direktkandidatin im Kreis zugelegt haben, freut sie sich. "Wir haben weiter Boden gut gemacht auf die CDU, bei den Zweitstimmen ist die Lücke nur noch 2,3 Prozent." "Kaum Wahlkampf machen können"

Als ein "ansehnliches Ergebnis" wertet der FDP-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Edmund Geisen das Abschneiden seiner Partei auf Kreisebene. Bei den Erststimmen (8,5 gegenüber 8,6 Prozent vor fünf Jahren) verlor Geisen nur minimal, trotz der "besonderen Konstellation", dass er als Direktkandidat angetreten war, obwohl klar war, dass er das Mandat nicht antreten würde, wenn der - zugegebenermaßen unwahrscheinliche - Fall eingetreten wäre, dass die FDP gewonnen hätte. Bei den Zweitstimmen kam die FDP auf 8,1 Prozent (minus 0,4 Prozent). Bei Karl-Wilhelm Koch, Direktkandidat von Bündnis 90/Grüne, ist die Stimmung am Wahlabend angesichts der Ergebnisse "nicht gerade euphorisch". Kein Wunder, angesichts der Zitterpartie um den Wiedereinzug in den Landtag und den Zahlen für den Kreis Daun. Sowohl bei den Erststimmen (2,9 Prozent) als auch bei den Zweitstimmen (3 Prozent) haben die Grünen verloren, was laut Koch "der Tatsache geschuldet ist, dass wir wegen knapper personeller und finanzieller Ressourcen kaum Wahlkampf machen konnten". Bei der WASG ist die Stimmung besser, als die Zahlen es vermuten lassen. Bei der Erststimmen landete Kandidat Michael Stienz auf 2,3 Prozent, bei den Zweitstimmen kam die WASG bei ihrem ersten Antreten auf 2,2 Prozent. "Ein Anfang ist gemacht", erklären sowohl Stienz als auch der Kreisvorsitzende Ulli Meyer. Die Ergebnisse seien eine gute Basis, auf der man mit Blick auf die Kommunalwahlen 2009 aufbauen könne. Stienz, der bei der Landtagswahl erstmals politisch aktiv wurde, will auch weitermachen: "Ich werde jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern mich weiter für die WASG engagieren."

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