Eifeler Technik weltweit gefragt

Daun · Das Dauner Werk der Firma Dura Automotive Systems - ein international tätiger Zulieferer für die Automobilindustrie - ist mit 270 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Region. Vor sechs Jahren wurden Arbeitsplätze abgebaut, heute sind die Perspektiven gut angesichts bereits gesicherter Aufträge.

 Das klappt. Der kooperative Roboter ist neu ins Dauner Dura Werk eingezogen, Werksleiter Georg Veh (rechts) überzeugt sich zusammen mit Mechatroniker Yannik Müller von der Arbeit des Gerätes.TV-Foto: Helmut Gassen

Das klappt. Der kooperative Roboter ist neu ins Dauner Dura Werk eingezogen, Werksleiter Georg Veh (rechts) überzeugt sich zusammen mit Mechatroniker Yannik Müller von der Arbeit des Gerätes.TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG), HELMUT_GASSEN ("TV-Upload Gassen"

Wer sich einen Opel, Ford, VW, Mercedes oder Porsche kauft, der kann davon ausgehen, dass Teile und Komponenten, die in den Wagen verbaut wurden, aus der Eifel stammen. Genauer gesagt: von der Firma Dura mit Sitz im Industriegebiet des Dauner Stadtteils Rengen.

Dort hatte sich 1972 die Firma Vofa angesiedelt, die Mitte der 1990er Jahre vom amerikanischen Konzern Dura übernommen wurde. Und hat sich etabliert, auch wenn nicht immer nur gute Nachrichten zu verkünden waren.
Erfreuliche Zahlen


So wurden 2010 gut 70 Mitarbeiter entlassen. Seit 2011 leitet Georg Veh das Werk in Daun und kann mit erfreulichen Zahlen aufwarten. "Seit 2012 haben wir in Daun 30 Prozent mehr Umsatz erreicht. Und es geht weiter, denn wir haben schon Aufträge bis 2018 unter Dach und Fach und werden jährlich um zehn Prozent weiter wachsen", sagt der gebürtige Bayer. 125 Millionen Teile werden jährlich in Daun gefertigt. Lag der Umsatz 2012 noch bei 35 Millionen Euro, wurden 2015 rund 45 Millionen erreicht werden. Auch die Anzahl der Mitarbeiter ist in den vergangenen Jahren von 250 auf 270 gestiegen.

Natürlich versucht auch Dura dort fertigen zu lassen, wo die Kosten am niedrigsten sind, aber das muss nicht zwingend im Ausland sein. "Wir haben schon Teile durch Teilautomatisierung und entsprechendes Fertigungs-Know-how wieder hierhin zurückholen können", berichtet Veh. Ausruhen kann er sich nicht darauf: "Wichtig ist,, dass wir Wachstum erzielen können und entsprechende Ergebnisse für den Standort einfahren, um für den Eigentümer weiter lukrativ zu bleiben", erklärt der Werksleiter.

Statt den Wettbewerb mit Niedriglohnländern aufzunehmen, hat das Werk, dessen Arbeitsbereiche in die Bereiche Automotiv und Industrie aufgeteilt sind, eine andere Strategie. "Wir bauen wir an unsere Kabelstränge gleich noch elektrische Bauteile wie Magnete und Motoren an, bauen ganze mechatronische Baugruppen". Die Erzeugnisse aus dem Dauner Werk überzeugen auch einen der weltweit größten Landmaschinen-Hersteller überzeugen können. "John Deere gehört mittlerweile zu unseren größten Kunden", sagt Veh. Zudem werden zunehmend Roboter eingesetzt. "Seit einem Jahr haben wir sogenannte kooperative Roboter ein, die mit dem Menschen zusammenarbeiten. Sie übernehmen Tätigkeiten, die ergonomisch schlecht für die Mitarbeiter sind. Wir sind im Konzern der erste Standort, der diese Technologie einsetzt."

In den vergangenen Jahren wurden rund 1, 2 Millionen Euro in Daun viel investiert. "Wir haben geschaut, wo wir uns verbessern müssen, und haben neue Spritzgussmaschinen gekauft und Automatisierungsanlagen gebaut, um den Standort wirtschaftlich im Wettbewerb innerhalb der Dura zu platzieren." Deshalb sieht er das Dauner Werk auch auf einem guten Weg. "Wir haben einen hohen Stellenwert im Konzern, weil wir positive Ergebnisse liefern und wichtig für andere Werke sind."Extra

Seinen Stammsitz hat das Unternehmen in Auburn Hills (Michigan) in den USA. Weltweit arbeiten an 43 Produktionsstandorten in 15 Nationen rund 13.000 Menschen bei dem Unternehmen. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf der Entwicklung und Produktion von Fahrerbediensystemen. Dazu kommen einige weitere Komponenten für den Bau von Fahrzeugen. Geliefert werden die Produkte an praktisch alle großen Autobauer und viele große Zulieferer rund um den Globus. In Deutschland werden unter anderem Ford, BMW, Opel, Porsche und Mercedes-Benz sowie bei den Zulieferern ZF Lenksysteme beliefert. In Deutschland ist der Automobilzulieferer an Standorten in Düsseldorf, Daun, Lage und Löhne (Ostwestfalen), Kirchhundem im Sauerland, Einbeck und Rotenburg an der Wümme in Niedersachsen sowie im thüringischen Gehren vertreten. HG

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