Ein Dach fürs Dorf

DAUN-STEINBORN. In zweijähriger Arbeit haben viele freiwillige Helfer aus dem Dauner Ortsteil das Obergeschoss der alten Schule saniert. Herausgekommen ist ein neuer Bürgersaal, der jetzt mit einem großen Fest feierlich von Pastor Kraus und Pfarrer Meckelburg eingeweiht wurde.

"Wir in Steinborn haben lange auf diesen Tag hingearbeitet und freuen uns, dass es jetzt endlich soweit ist", sagte Ortsvorsteher Heinrich Zieverink. Mit einem Fest wurde jetzt nach zwei Jahren Bauzeit das Bürgerhaus "Alte Schule" eröffnet. Der Musikverein Neunkirchen und der Männergesangverein "Lyra" Steinborn gestalteten die Eröffnung musikalisch. Den Segen der katholischen und evangelischen Kirche für das Gebäude gab es von Pastor Kraus und Pfarrer Meckelburg. Genau einhundert Jahre alt ist das Gebäude am Ortsausgang von Steinborn und hat schon viel erlebt. Als einklassige Schule wurde es bis 1947 genutzt, danach wurde im ehemaligen Klassenzimmer im Erdgeschoss eine Gefrieranlage installiert, die übrigens mit 72 Fächern noch heute in Betrieb ist. Im Obergeschoss hatte ein zahntechnisches Labor lange seine Bleibe, bevor später eine Lehrerwitwe bis Mitte der 90er-Jahre dort wohnte. Zu dieser Zeit wurde im freien Teil des Erdgeschosses auch schon ein Jugendraum eingerichtet. Das Obergeschoss, in dem auch der Musikverein Neunkirchen und der Männergesangverein probten, blieb nach dem Auszug der Lehrerwitwe jedoch ein Sorgenkind der Gemeinde. Der Aufenthalt in den Räumlichkeiten war durch einen nicht intakten Ölofen nicht gerade angenehm, Rußflocken flogen durch den Raum, und die Leute hatten einen Ölfilm auf der Haut. "Besonders im Winter war der Aufenthalt in den Räumen durch den Schwefel-Geschmack auf der Zunge nicht gerade angenehm", erinnert sich Ortsvorsteher Heinrich Zieverink. 1998 wurden von der Stadt endlich die nötigen finanziellen Mittel für eine neue Heizung mit Erdgas zur Verfügung gestellt. Was aber blieb, war der marode Zustand des Obergeschosses. Nach einem dreimaligen Antrag auf Zuschussgewährung wurden vom Land 119 900 Euro gezahlt, so dass im Juli 2004 mit der Sanierung des Obergeschosses begonnen werden konnte. Auch dort, wie schon beim Einbau der Erdgasheizung durch erfahrene Handwerker des Ortsteils, beteiligten sich wieder viele Bürger. Dies war auch eine Bedingung bei der Gewährung des Landeszuschusses. "2420 Arbeitsstunden wurden von der Entkernung bis zur Fertigstellung erbracht, das sind 20 Prozent mehr als für den beantragten Zuschuss gefordert worden waren. Diese Mannschaft kann stolz auf die geleistete Arbeit sein, ihr gebührt ein großes Dankeschön der gesamten Gemeinde", sagt Ortsvorsteher Zieverink. Kleiner Anteil für die Stadt

Mit 193 000 Euro war die Baumaßnahme veranschlagt, der hohe Eigenanteil der Bürger in Form von 2224 Arbeitsstunden machte dabei den großen Teil von 42 000 Euro aus, so dass abzüglich des Zuschusses von 119 900 Euro für die Stadt Daun nur ein Eigenanteil von 31 500 Euro übrig blieb. Angesichts der prekären finanziellen Lage der Stadt lobte Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, das als "hervorragend finanziert". Klöckner betonte auch den Wert des Bürgerhauses "Alte Schule" für die Dorfgemeinschaft. "Dies ist bedeutend für die Zukunft von Steinborn und ermöglicht es den Bürgern, Dorfleben zu entwickeln, zu leben und zu beleben. Es ist außerdem wichtig für die Lebensqualität." In den Räumen des Gebäudes treffen sich neben den Jugendlichen auch die Feuerwehr, eine Näh- und Singgruppe und der Männergesangverein "Lyra" Steinborn.

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