Ein Dach, unter dem man sich finden kann

MAYEN/DAUN/BITBURG-PRÜM. Im Westen gibt’s Neues: Die Stadt Mayen baut im Fremdenverkehr künftig stärker auf eine Zusammenarbeit mit der Eifel-Touristik, die ihren Sitz in Prüm hat. Und damit ist Mayen Vorreiter in der Osteifel.

Die Stadt Mayen wird sich zum 1. Januar nächsten Jahres als erste Kommune des Kreises Mayen-Koblenz der Eifel-Touristik GmbH anschließen. Das besiegelte Oberbürgermeister Günter Laux diese Woche mit seiner Unterschrift unter die Beitrittsurkunde. Gleichzeitig wird Mayen Vollmitglied der Zukunftsinitiative Eifel werden, die die gemeinsame Vermarktung für den Eifel-Ardennen-Raum übernommen hat. In diesem Raum leben 800 000 Einwohner. "Das war nicht ein Beschluss des Stadtrates gegen irgendetwas", beugte Laux Irritationen vor, dass sich Mayen von der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (Remet) verabschieden könnte. Die Remet wird weiterhin den Tourismus im Kreis organisieren, Mayen bleibt Mitglied. Mehrere schlagende Argumente hätten jedoch für eine Umorientierung im Touristikbereich gesprochen. "Wir passen als Stadt in der Eifel besser dazu als zu einer anderen regionalen Touristikagentur", sagte Laux. Die Eifel-Touristik sei eine schlagkräftige Organisation, die grenzüberschreitend nach Nordrhein-Westfalen, aber auch Belgien und Luxemburg ausstrahle. Und im regionalen Marketing habe man mit dem Eifel-Logo "ein Dach, unter dem man sich finden kann". Bitburg-Prüms Landrat Roger Graef nannte den Beitritt Mayens einen "richtigen und wichtigen Schritt". Man müsse die Kräfte bündeln für eine erfolgreiche Regionalpolitik. Graef, Aufsichtsrat der Eifel-Touristik, erläuterte, dass Mayen "gewichtige Pfunde" in die Liaison mitbringe. "Mario Adorf ist ein medialer Botschafter ersten Ranges und dürfte als der bekannteste Eifeler gelten", so Graef. Er hoffe, dass bald auch mit den Kreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz eine Annäherung erreicht werde. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner, steckte dem Kollegen Laux sogleich seinen Eifel-Sticker ans Revers und pries die Servicequalität der Eifel-Touristik, die bei einem Vergleich unter den zehn Regionalagenturen im Land auf Platz eins gelandet sei. Die Tourismusintensität, also die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zur Einwohnerzahl der Gemeinden, sei in diesem Gebiet doppelt so hoch wie im Landesschnitt. 4,5 Millionen Übernachtungen wurden im vergangenen Jahr verzeichnet, eine Nettowertschöpfung von 156 Millionen Euro sicherte 28 000 Arbeitsplätze im Touristik-Bereich. Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel-Touristik, erläuterte, dass Mayen bereits im jüngsten Prospekt über Wohnmobile enthalten ist. Weitere Prospekte werden künftig Angebote aus Mayen zieren. Nächstes Projekt wird eine Vernetzung kultureller Glanzlichter unter dem Signet "Eifel-Art" sein. Oberbürgermeister Laux kündigte an: "Dies ist ein erster Schritt, viele weitere Maßnahmen und Produkte werden folgen. Sicher ist: Für beide Seiten schließt sich ein Kreis, der für die touristische Zusammenarbeit Vorteile bringt."

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