Ein Hauch von Luxus auf der Burg

DAUN. Rund dreißig edle Oldtimer statteten Daun auf ihrer Tour durch Eifel, Moselland und Hunsrück einen Besuch ab. Die von den Veranstaltern gern gesehenen Zaungäste konnten am Kurfürstlichen Amtshaus den automobilen Luxus der 30er Jahre bewundern.

In den früheren Jahren zog es die stolzen Besitzer der Luxuskarossen von Daimler und Maybach normalerweise eher in die Toskana oder in andere spektakuläre und eher südliche Landschaften. In diesem Jahr war die Vulkaneifel die Inspiration für das von Daimler Chrysler Classic, vom Maybach Club und vom Mercedes-Benz Kompressor Club veranstaltete Treffen. Ernst Dieter Beeh, Präsident des Kompressor Clubs, begründete die Wahl des Reiseziels: "Viele von uns sind regelmäßig auf dem Nürburgring, von daher war bekannt, dass die Eifel eine sehr schöne Landschaft ist. Die wollten wir näher kennen lernen." Die erstklassige Gastronomie des Kurfürstlichen Amtshauses in Daun und die Qualität der Moselrieslinge habe die Entscheidung leicht gemacht. Die Rundfahrt durch die Region führte die Teilnehmer nicht nur in die Vulkaneifel, sondern auch an die Mosel und in den Hunsrück bis hinein ins Naheland. Allerdings dürfte die Anfahrt zum Kurfürstlichen Amtshaus in Daun der fahrerische Höhepunkt der Reise gewesen sein. Denn die steile und schmale Burggasse stellte die Fahrer vor besondere Anforderungen. Die bis zu 200 PS starken Motoren, die aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammen, mussten Unmengen an Metall die Steigung hinauf bewegen. Gemächliches Schritttempo war das Gebot der Stunde. Auch die Ausmaße der prachtvoll anzusehenden Wagen entsprechen keineswegs den heute gängigen innerstädtischen Verkehrsgepflogenheiten. Für die Gäste des Kurfürstlichen Amtshauses und andere Schaulustige war die Ankunft der betagten Luxuslimousinen ein Lehrstück in Sachen Einparken: Stilgerecht chauffierten die Herren ihre Beifahrerinnen vor das Hotel, mit tatkräftiger Hilfe eines mitreisenden Teams, das bei der Organisation zur Seite stand. Und so manches noble Designertäschchen von Prada oder Louis Vuitton wurde über den Dauner Burgberg spazieren geführt, bis Küchenchef Jens Kottke zu Tisch bat. Wer neugierig war, welche technische Raffinesse vergangener Zeiten unter den Motorhauben steckt, konnte sich bei den Besitzern erkundigen. Die Veranstaltung, die als Beweis für die touristische Qualität der Ferienregionen Vulkaneifel, Moselland und Hunsrück gelten kann, wurde allerdings nicht in Kooperation mit den Fremdenverkehrsämtern vor Ort durchgeführt: "Wir haben das alles selbst in die Hand genommen", sagte Beeh.

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