Ein Herz für Fische

GEROLSTEIN-MÜLLENBORN. 125 000 Euro soll die komplette Überarbeitung der Wehranlage am Oosbach kosten. 90 Prozent davon bezahlt das Land. Im Zuge der Arbeiten soll das Wehr in der Ortslage Müllenborn erweitert und damit ein Hochwasser-Brennpunkt entschärft werden.

Seit einigen Jahren schon soll die Wehranlage am Oosbach in der Nähe der Fischzuchtanlage Schumacher überarbeitet werden. "Ein Resultat aus der Flurbereinigung Lissingen", wie Klaus Jansen, Leiter der Gerolsteiner Bauabteilung, in der Sitzung des städtischen Bauausschusses erklärte. Im Sommer 2004 wurden Kosten von 78 000 Euro veranschlagt, die aber von den Anbietern nicht gehalten werden konnten. 101 500 Euro sollte der Umbau vor zwei Jahren kosten. Das Land versprach einen Zuschuss von 60 Prozent. Wegen des ungünstigen Ausschreibungsergebnisses beschloss der städtische Bauausschuss im November 2004, im Jahr 2005 einen neuen Anlauf zu starten und das Projekt so lange auf Eis zu legen. Der Langmut machte sich in barer Münze bezahlt. Denn mit dem neuen Zuschussantrag, der am 26. September gestellt wurde, konnte auch der Aspekt "die ökologische Durchgängigkeit des Oosbaches zu schaffen", einbezogen werden. Dafür hat das Land den Fördersatz mittlerweile auf 90 Prozent angehoben. Prompt kam am 9. Dezember die Zusage aus Mainz, das Projekt im Jahr 2006 mit 90 000 Euro und 2007 mit 22 500 Euro zu fördern. Der zehnprozentige Anteil der Stadt von 12 500 Euro ist gedeckt, weil der Haushaltsansatz von 34 500 Euro aus dem Jahr 2004 im Etat belassen und in die Folgejahre übertragen worden ist. In der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses wurde trotz der günstigen Finanzierung (aus Sicht der Stadt) über die Notwendigkeit diskutiert. Gerd Möller von der gleichnamigen Wählergruppe fragte: "Ist die Maßnahme wirklich nötig oder wird sie nur wegen des geschenkten Gelds durchgezogen?" Kämmerer Edgar Weis antwortete: "Es ist ökologisch sinnvoll." Herbert Lames (SPD) meinte: "Es ist wichtig, dass die Fische über die Fischtreppe endlich mal die Möglichkeit kriegen, bis an die Quelle zu kommen." Jansen brachte noch andere Vorteile ins Spiel. Er erklärte: "Im Prinzip ist es ja ein Wehr-Neubau einschließlich einer Erweiterung des Wehrs am Kindergarten in Müllenborn. Damit wird ein Hochwasser-Brennpunkt in der Ortsmitte entschärft."

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