Ein "Mach et!" reicht bei weitem nicht

Der zweite Gründungs-Tag der Lokalen Aktionsgruppe Vulkaneifel (LAG) mit ihrer Initative "Gründen auf dem Land" im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) Daun- Nerdlen wurde von vielen Gründungswilligen und Jungunternehmern rege angenommen.

 Schicke Modellkreationen zeigte die Neugründerin Birsen Can (dritte von links) aus Wittlich. Da schauten auch Moderator Thomas Vatheuer und die beiden anderen Neugründer Martin Balzert und Thomas Wertgen gespannt zu. TV-Foto: Helmut Gassen

Schicke Modellkreationen zeigte die Neugründerin Birsen Can (dritte von links) aus Wittlich. Da schauten auch Moderator Thomas Vatheuer und die beiden anderen Neugründer Martin Balzert und Thomas Wertgen gespannt zu. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Nicht nur eine gute Idee, Können und Durchhaltevermögen gehören zum Start in die Selbstständigkeit, sondern gerade eine Beratung von Experten sollte am Anfang stehen. Als Fundgrube an Wissen für Gründungswillige hat sich der Gründungs-Tag der Initiative "Gründen auf dem Land" erwiesen, der im TGZ Daun-Nerdlen präsentiert wurde. Veranstalter waren die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Vulkaneifel mbH und die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich in Zusammenarbeit mit dem Inmit-Institut Trier. Kompetente Experten vom Steuer- und Unternehmensberater bis zum Bankberater konnten im Gründungsberatungs-Parcours kontaktiert werden. "Der Gründungs-Parcours war restlos ausgebucht, mehr Anmeldungen waren einfach nicht zu handeln", freute sich WFG- Geschäftsführer Alfred Bauer. Verschiedene Unternehmer-Workshops nahmen sich Themen der Neugründung an. Die Anzahl der Neugründungen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Umso wichtiger ist eine intensive Beratung vor dem Start. "Kompetente Beratung heißt aber nicht einfach ,Mach et!', sondern die Möglichkeiten, aber auch die Gefahren bei einer Neugründung aufzuzeigen", sagte Landrat Heinz Onnertz, Vorsitzender der LAG-Vulkaneifel. Über 580 Gründungsinteressierte aus dem LAG- Gebiet haben bisher die Angebote der Initiative genutzt. Den Markt sondieren und genau beobachten

Unter dem Titel "Geschäftsideen finden und bewerten" zeigte Michael Timpe, Chefredakteur der Zeitschrift "Die Geschäftsidee", auf, was Neugründer und Jungunternehmer beachten und wie sie sich verhalten sollen. "Das Geld, das verdient werden muss, ist noch in den Taschen von anderen. Über ihren Erfolg entscheiden der Markt und die Kunden", sagte Timpe. Für Neugründer bedeute es deshalb, den Markt zu beobachten, zu sondieren, wer die möglichen Kunden sind, das Marktverhalten der Konkurrenz zu beobachten und deren Stärken zu erkennen und Schwächen auszunutzen, mahnte Timpe.Drei Neugründer packten auch über ihren Weg in die Selbstständigkeit aus. Die Diplom-Designerin Birsen Can hat in Wittlich die Modegalerie gegründet und bietet selbst genähte Bekleidung an. "Selbstständig machen wollte ich mich schon immer", sagte sie und zeigte im TGZ bei einer Modenschau einige Modelle. Diplom-Ingenieur Martin Balzert und seine Frau Maria haben in Räumen des ehemaligen Birresborner Sprudel eine Maschinenbaufirma gegründet. "Selbstständigkeit heißt auch, dass man ständig arbeitet. Bei uns sind das zehn bis elf Stunden täglich", erzählt ´Balzert. Seine Neugründung war nicht ganz einfach, da er von den hiesigen Banken keine finanziellen Mittel bekam und dafür ins Ausland gehen musste. "Ein Neuanfang im Maschinenbau bedeutet hohe Investitionskosten, aber bei solchen Summen steigen die hiesigen Banken aus", erzählte Balzert. Etwas einfacher hatte es Thomas Wertgen, der Im TGZ Daun-Nerdlen seine Firma Bowe-Beregnung gründete. Er bekam eine gute Unterstützung von den Banken und freut sich, in der Vulkaneifel tätig zu sein. "Wir haben mit unserem Angebot eine Riesenwelle losgeschlagen, die Kundschaft dafür ist da. Bisher machen wir noch 90 Prozent unserer Umsätze in Deutschland, aber unsere Vision ist es, auch in den arabischen Ländern unsere Dienstleistung anzubieten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort