Ein Signal an die Gesellschaft

38 Mädchen und Jungen von 19 Schulen kamen jetzt zum Landeswettbewerb der Schülerlotsen an den Nürburgring. Die organisatorische Leitung hatten Angela Lerch, Fachberaterin für Verkehrserziehung des Landkreises Vulkaneifel, und Horst Krämer, Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Daun.

 Angela Lerch (Zweite von links), Heinz-Peter Thiel (Vierter von links) und Horst Krämer (Dritter von rechts) gaben beim Schülerlotsen-Landeswettbewerb als Sieger (von links) Elisa Bayer, Chantal Fenske und Nebi Tüfekci bekannt. Aus der Region nahmen (von rechts) Lars Gyr und Raphael Stetten teil. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Angela Lerch (Zweite von links), Heinz-Peter Thiel (Vierter von links) und Horst Krämer (Dritter von rechts) gaben beim Schülerlotsen-Landeswettbewerb als Sieger (von links) Elisa Bayer, Chantal Fenske und Nebi Tüfekci bekannt. Aus der Region nahmen (von rechts) Lars Gyr und Raphael Stetten teil. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Nürburgring/Daun. (bb) "Wir wissen schon, wer zum Bundesentscheid nach Hamburg fährt": So eröffnete Heinz-Peter Thiel, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Daun, die Siegerehrung. Doch es blieb noch eine Weile spannend. "Eine interessante Veranstaltung, ein toller Tag am Nürburgring", schwärmte Thiel vom Ablauf des Landeswettbewerbes der Schülerlotsen.

Dieser enthielt Fragen nach dem Schülerlotsen-Grundwissen und zur Allgemeinbildung, das Schätzen von Entfernungen und Geschwindigkeiten, eine Führung durch Fahrerlager und Rennfahrer-Schule. Er dankte der Nürburgring GmbH für logistische und personelle Unterstützung und überreichte gemeinsam mit Angela Lerch und Horst Krämer allen Wettbewerbsteilnehmern Urkunden, T-Shirts, Medaillen sowie Eintrittskarten zu den Ferrari-Racing-Days 2008 am Ring.

Auf den dritten Platz kam Nebi Tüfekci (Kaiserslautern), Zweite wurde Elisa Bayer (Bad Marienburg), und als Siegerin wurde Chantal Fenske (Bad Marienberg) aufgerufen. "Das war jetzt ziemlich unerwartet", lautete ihr spontaner Kommentar. In Vertretung des Mainzer Bildungsministeriums nahm Ursula Schwickert von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Koblenz an dem Landesentscheid teil. Der Schülerlotsendienst habe einen hohen Stellenwert als Signal an die Gesellschaft, sagte sie. "Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung, sie zeichnen sich durch Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit aus."

Den Nürburgring hält Ursula Schwickert für prädestiniert als Austragungsort des Wettbewerbs. Hier werde neben dem Motorsport das Verkehrssicherheitstraining groß geschrieben. Den Organisatoren Angela Lerch und Horst Krämer widmete die Schulrätin höchstes Lob: "Der Wettbewerb war sehr gut vorbereitet, professionell durchgeführt. Sie hatten die Fäden stets in der Hand."

Der Schülerlotsen-Landeswettbewerb war von Landrat Heinz Onnertz (Daun) und dem Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Walter Kafitz, eröffnet worden. Die Ausrichtung geht auf den Vorjahressieg von Sebastian Simon (Kelberg) zurück. Von der dortigen Regionalen Schule nahmen - als einzige aus dem Landkreis Vulkaneifel - Lars Gyr und Raphael Stetten teil. Die beiden Neuntklässler sind seit einem Jahr im Schülerlotsendienst. "Schade, dass wir nicht gewonnen haben", sagten sie. "Aber es war trotzdem ganz toll hier." Ihr Lehrer Klaus Güth habe sie zu dem Wettbewerb angemeldet, "weil er sich auf uns verlassen kann." EXTRA Als Schülerlotsen und Schulwegbegleiter dürfen nur geeignete Schüler ab dem siebten Schuljahr zugelassen werden. Voraussetzung sind die freiwillige Meldung, das Einverständnis der Erziehungsberechtigten und die durch den Klassenlehrer im Einvernehmen mit dem Schulleiter festgestellte Eignung des Schülers. Vor dem Einsatz im Lotsendienst muss eine entsprechende Ausbildung erfolgen. Sie wird von den Obleuten für Verkehrserziehung der Schulen in Zusammenarbeit mit Polizeibeamten durchgeführt. Die Idee der Schülerlotsen stammt ursprünglich aus den USA. In Deutschland wurde der Dienst 1953 bundesweit eingeführt und hat sich seitdem als zuverlässiges und erfolgreiches Element der Verkehrssicherheitsarbeit bewährt. Schülerlotsen überwachen den Verkehr an besonders gefährlichen Stellen und helfen den Schulkindern, diese zu überqueren. Bis heute gab es an den von Schülerlotsen gesicherten Übergängen keinen Unfall mit tödlichem Ausgang. (bb)

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