Ein Student aus Mannebach im Rennwagen auf dem Nürburgring

Mannebach/Nürburg · Nach der Premiere im Vorjahr fährt der Nachwuchspilot Marcel Müller Ende Mai zum zweiten Mal das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Die Einschätzung des 23-jährigen Studenten zeugt von Selbstbewusstein.

 Fährt zum zweiten Mal das 24-Stunden-Rennen mit: Marcel Müller, hier nach seinem zweiten Nachtstint im vorigen Jahr. Foto: privat

Fährt zum zweiten Mal das 24-Stunden-Rennen mit: Marcel Müller, hier nach seinem zweiten Nachtstint im vorigen Jahr. Foto: privat

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Wenn am 27. Mai um 15.30 Uhr rund 180 Fahrzeuge in 25 Klassen mit Teams aus drei oder vier Fahrern aus allen Kontinenten das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring starten, ist auch ein junger Mann aus Mannebach (bei Kelberg) darunter: Marcel Müller.

Der 23-Jährige steht kurz vor dem Abschluss des Business-Administration-Studiums an der Hochschule in Koblenz. Seit zwölf Jahren ist er im Motorsport aktiv, davon elf Jahre als Mitglied des Motorsportclubs (MSC) Adenau und hier in der knapp 50-jährigen Vereinsgeschichte der zweite 24-Stunden-Pilot aus der eigenen Jugendgruppe.
"Ich bin bestens aufgehoben im MSC Adenau", betont er. Der junge Mann, den sein Vater Reinhold Müller schon als Kleinkind mit an den "Ring" nahm, wirkt ruhig und gelassen, als er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund die Vorjahresteilnahme Revue passieren lässt: Er war der Startfahrer, er rutschte bei Starkregen ins Kiesbett und kam bei einem Hagelschauer von der Strecke ab.

Das Rennen wurde für drei Stunden unterbrochen. Marcel Müller ging erneut an den Start und war auch am Steuer, als das Getriebe versagte und er sich in die Box retten musste.
Am Ende war dennoch beim Team die Freude groß und ein Traum in Erfüllung gegangen: Platz 95 von 158 gestarteten Autos, sechster Platz in der Klasse SP3 (Spezialfahrzeuge bis zwei Liter Hubraum).
Nun ist er zum zweiten Mal gemeldet - mit Tobias Jung (Fahrzeugbesitzer und Teamchef) und mit Marc Roitzheim auf einem 200 PS starken Opel Calibra und mit etwa 20 Helfern im Hintergrund.

Die Woche vor dem Rennen sei bereits komplett verplant, erzählt Marcel Müller und nennt für die ersten drei Tage den Zeltaufbau im Fahrerlager, die technische Abnahme des Fahrzeugs und der Dokumente (Lizenzen, Fahrzeugpapiere, Wagenpass), die Kontrolle der schwer entflammbaren und ölresistenten (und mehr als 2000 Euro teuren) Fahrerausrüstung.

Am Donnerstagnachmittag ist erstes freies Training. Beim so genannten Nacht-Qualifying ab 20 Uhr muss jeder Fahrer mindestens zwei Runden absolvieren.
Auch die Teilnahme am zweiten Qualifying am Freitagvormittag ist verpflichtend; dann steht auch ein Fahrzeug-Check durch die Mechaniker auf dem Plan.
Während des Rennens wechseln sich die drei Fahrer alle zwei Stunden ab.

"Unser Ziel ist ein Podestplatz in unserer Klasse SP3", sagt Marcel Müller. Der Podestplatz sei schwierig, aber möglich, meint der Rennfahrer. Und wünscht sich, dass es weder technisch noch wettermäßig, noch persönlich irgendwelche Probleme gibt.
Sein nächstes Studienziel ist der Master. Sein nächstes Rennziel ist die Teilnahme an allen neun Läufen des VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstrecke Nürburgring) in der Saison 2017.
"Wenn es das Budget erlaubt und die Sponsoren uns weiterhin tatkräftig unterstützen", räumt Müller ein.

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