Immerath/Gillenfeld. Vor der Hütte mäht Frans Römer (15) den Rasen, und wo er nicht hinkommt, setzt Niklas Becker (17) - vorschriftsmäßig mit Schutzhelm und Handschuhen ausgerüstet - das Freischneidegerät an. Auf dem Platz hinter der Hütte spalten Elias Kläs (10) und Yannick Becker (15) Holz. In der Küche sortieren die Schwestern Marie (15) und Charlotte (10) Condné das Inventar. Und in einem der beiden Schlafräume montieren Lukas Steinecker (16) und Philipp Raskob (14) die Etagenbetten. Auf allen "Baustellen" ist der Gemeindereferent Stefan Becker gegenwärtig, beantwortet Fragen, gibt Hinweise, wirft den Grill an.
Stefan Becker (41) und Kaplan Oliver Seis (35) sind die Leiter des Kinder- und Jugendprojekts "Hütte zwischen den Maaren". Über die Geschichte der Anlage hat Kaplan Seis in Erfahrung gebracht, dass das abseits in unberührter Natur zwischen dem Immerather Maar und dem Gillenfelder Pulvermaar gelegene Gebäude im Zweiten Weltkrieg als Mannschaftsheim für eine Flakstellung in der Nähe erbaut worden war. Nach dem Krieg lebtenFlüchtlingsfamilien dort.
Und dann nutzte Jahrzehnte lang ein nach dem Barockkomponisten Valentin Rathgeber benannter und im bayrischen Rottendorf beheimateter Verein es für Freizeitmaßnahmen mit Jugendlichen. Seit zwei Jahren ist es außerschulischer Lernort der Gillenfelder Schule im Rahmen eines Schäferei-Projekts (der Trierische Volksfreund berichtete). "Nach genau so einem coolen Ort waren wir auf der Suche", sagt Oliver Seis nun mit Blick auf den zentral in der Pfarreiengemeinschaft gelegenen Begegnungsort. "Hier sollen Treffen von Messdienern und Firmlingen, Aktionswochenenden, Ferienangebote und vieles Weitere stattfinden", erklärt er.
Bei der Finanzierung von rund 20 000 Euro (7 500 Euro für den Kauf der Hütte und 12.500 Euro für die Renovierung) ist die Pfarreiengemeinschaft bisher bereits von der Volksbank RheinAhrEifel mit 1250 Euro und von der Jugendstiftung des Bistums Trier mit 1000 Euro unterstützt worden. Außerdem übernimmt das Bistum Trier für drei Jahre die Nebenkosten, da die "Hütte zwischen den Maaren" als Pilotprojekt eingestuft wurde. BB
Extra

Yannick Becker (15), Gillenfeld: "Die Hütte ist super geeignet für die Treffen von uns Jugendlichen. Bisher war die Stimmung immer gut, und es macht Spaß, gemeinsam mit anderen etwas an dem Gebäude oder dem Grundstück zu verbessern. Hier hilft jeder jedem. Ich bin in der Pfarrgemeinde als Messdiener tätig und ich gehöre zu den Jugendlichen, die sich um den Hühnerhof von Pastor Rupp kümmern." Marie Condné (15), Gillenfeld: "Diese Hütte ist ein schöner Ort. Bei den bisherigen Zusammenkünften ging es immer lustig zu, und man konnte etwas Neues lernen, zum Beispiel Bogenschießen. Ich freue mich schon auf die Projekte, an denen ich als Messdienerin oder als Mitglied der Jugendleiterrunde der Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld hier teilnehmen kann." Lukas Steinecker (16), Strohn: "Es ist klasse, dass wir endlich einen Ort haben, an dem wir Jugendliche aus allen Dörfern ringsherum uns treffen können. Da bin ich auch gerne bereit, an der Renovierung mitzuwirken, zum Beispiel durch Anstreicharbeiten. Heute habe ich schon ein Stück Rasen gemäht." BB