Ein einziger Kindergarten

DAUN-PÜTZBORN. Endlich besseres Wetter: Nach einem zähen Beginn der Saison im Wild- und Erlebnispark Daun hoffen die Besitzer, dass die Besucherzahl des vergangenen Jahrs (rund 130 000) erreicht werden kann. Dafür wurde in neue Attraktionen und Tiere investiert.

Nein, ein Asyl für Bruno, den Problembären, der zwischen Deutschland und Österreich pendelt und schon reichlich Schlagzeilen produzierte, hat Stefan Bost nicht angeboten. Zum einen, weil es an Artgenossen für Bruno mangelt, zum anderen, weil Bost, der zusammen mit Diana Reichle seit 2002 Eigentümer des Wild- und Erlebnisparks Daun ist, auf deutlich kleinere Tiere setzt. Denn langfristig soll der Erlebnisbereich des Parks ein Mini-Bauernhof werden, das heißt, Mini-Schweine, Mini-Schafe, Mini-Ziegen und mehr sollen vor allem den kleinen Gästen präsentiert werden. Ein Grundstein für das Bauernhof-Projekt wurde mit der Anschaffung von zwei Exemplaren der so genannten Dahomy-Rinder gelegt. "Es ist kleinste Rinderrasse der Welt und stammt aus Afrika. Auch wenn sie eher wie Kälbchen aussehen, sind es aber ausgewachsene Rinder", erklärt Bost. Anfang April hat er den Park geöffnet. Seitdem war er nicht vom Wetter verwöhnt. Aber nun scheint endlich die Sonne, und Bost hofft, dass die weitere Saison so gut läuft wie im vorigen Jahr. Mit der Entwicklung des Parks in den vergangenen Jahren ist der Besitzer durchaus zufrieden. Während andere Freizeit-Einrichtungen über die Konsum-Zurückhaltung der Bürger klagen, gingen die Besucherzahlen im Wild- und Erlebnispark in Pützborn stetig nach oben. Waren es 1999 noch rund 80 000 Gäste, wurden 2005 rund 130 000 gezählt. Für Nachschub an Nachwuchs ist gesorgt

Für die laufende Saison wurde wieder investiert, nicht nur in neue Tiere wie die genannten Dahomy-Tiere und zwei Thüringer Waldesel, sondern auch in ein neues Piratenschiff für rund 50 000 Euro, das seit etwa zwei Wochen zum "Entern" freigegeben ist. Das alte Schiff, das vor zehn Jahren bei der Generalüberholung des Parks angeschafft wurde, war marode und nicht mehr zu gebrauchen. Weitere 30 000 Euro waren fällig für die Sanierung der Toiletten des Restaurants. Den Park gibt es seit 1970. Mit rund 230 Hektar Fläche ist der Wild- und Erlebnispark einer der größten seiner Art bundesweit. Darin tummelt sich derzeit jede Menge Nachwuchs: ein kleiner Esel, mehr als 100 kleine Wildschweine, sechs kleine Lamas und rund 50 Rotwildkälber. "Der Park ist derzeit ein einziger Kindergarten", freut sich Bost. Und Nachschub an Nachwuchs ist schon in Sicht: So werden auch einige Babys in der Affenschlucht erwartet. Weitere Informationen unter www.wildpark-daun.de

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