Ein gutes Gefühl für Ross und Reiter

Steiningen · Für viele Pferdehalter ist Ostern ohne die Pferdesegnung in Steiningen nicht richtig Ostern. Seit 1749 gibt es dieses Ereignis. Die Tierfreunde erhoffen sich vom Segen im Namen des heiligen Mauritius Gesundheit und Wohlergehen für ihre Pferde und für sich.

 Annika Zenner hat sie, die begehrte Stallplakette als Erinnerung an die Pferdesegnung 2014. Tv-Foto: Helmut Gassen

Annika Zenner hat sie, die begehrte Stallplakette als Erinnerung an die Pferdesegnung 2014. Tv-Foto: Helmut Gassen

Steiningen. Bei herrlichem Frühlingswetter und einem strahlend blauen Himmel feiert die Gemeinde Steiningen ihre 265. Pferdesegnung. "Das Wetter ist ein Gedicht", freut sich Ortsbürgermeister Reinhold Schäfer. Dieser von der Gemeinde intensiv gepflegte Brauch besteht nun schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts und ist Höhepunkt der Osterkirmes.
Kaplan hoch zu Ross


Was in Steinigen seit 1749 veranstaltet wird, ist aber auch in anderen Regionen von Deutschland schon seit Jahrhunderten fester Bestandteil des besonders katholischen Lebens.
Rund 600 Besucher erfreuen sich an den 142 Pferden und neun geschmückten Kutschen sowie zwei Eseln, die durch das Dorf ziehen. Hoch zu Ross auf Haflinger Max ist es diesmal wieder Kaplan Oliver Seis, der alle Vierbeiner segnet.
Jedes Jahr am Ostermontag machen sich viele Pferdehalter mit ihren Tieren auf den Weg nach Steiningen - wegen der Atmosphäre und der Segnung. Vor der Kapelle, die dem heiligen Mauritius geweiht ist, erbitten sie den Segen für sich und ihre Tiere oder sind einfach nur dabei. Letzteres gilt für Wolfgang von Ammeln aus Lutzerath, der zum fünften Mal dabei ist. "Es ist die Gemeinschaft und der Sport, die mich dazu bringen, nach Steinigen zu kommen. Der Segen ist immer inbegriffen", sagt der 73-Jährige, der mit seinem Quarterhorse Lisa zur Pferdesegnung gekommen ist.
Zum ersten Mal dabei ist die 18-jährige Annika Zenner aus Tettscheid. "Ich wollte schon als kleines Kind immer mal hierhin. Und das ist ein schönes Gefühl, mit dem Pferd dabei zu sein", sagt sie. Mittendrin seit mehr als 20 Jahren ist dagegen Ludwig Barger aus Hillesheim mit seiner Kutsche und seinen Schwarzwälder Füchsen Momo und Viktor. Im Jahr 2004 war er mit der Kutsche von Hillesheim bis durch das Brandenburger Tor in Berlin gefahren.

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