Die Feierlichkeiten im Haus von Peter Eich reißen nicht ab. Hatte er doch erst am 11. März die Goldene Hochzeit mit Ehefrau Gisela begangen - und nun schon wieder ein Fest. Das ist dem rüstigen 77-Jährigen schon fast peinlich. Aber das, wofür Verbandsgemeinde-Bürgermeister Karl Häfner und der gesamte Gemeinderat nun anrückten, ist ja auch nicht alltäglich. Eich ist seit 25 Jahren Ortsbürgermeister der kleinen Gemeinde Uess. Der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Walter Jax, überbrachte Wünsche und Dank der Gemeinde und rekapitulierte die Leistungen, die in der Amtszeit von Eich das kleine Dorf ansehnlicher und attraktiver machten. Von den Jägern gab es einen Präsentkorb, aber das dickste Geschenk kam vom Gemeinderat. Der hatte zusammengelegt und schenkte dem Jubilar einen mit Blumen geschmückten Brunnen. Dabei war das Abenteuer Bürgermeister anfangs gar nicht geplant - schon gar nicht für eine so lange Zeit. "Ich habe das Amt als erster Beigeordneter in der halben Wahlperiode von Alois Lenartz übernommen, der aus Altersgründen zurück getreten war. Geplant war aber keine Fortsetzung nach der regulären Amtszeit", erzählt Eich. Doch es kam anders, denn die Uesser wollten ihren Übergangskandidaten behalten und wählten ihn immer wieder. Der gelernte Schreiner und spätere Brückenbauer sei ein idealer Bürgermeister, der sofort anpackt, wenn es erforderlich ist, lobt Gemeinderatsmitglied Josef Jax seinen "Chef". Und das Dorf profitierte von dem engagierten Bürgermeister. Ab 1985 wurde das Baugebiet "In den Gärten" mit der Erschließungsstraße angelegt, 1992 der Spielplatz erneuert, 1995 wurde das Gewerbegebiet "Auf der Lehmkaul" erschlossen, eine Freizeithütte wurde gebaut, die Dorfstraße ausgebaut und das Dorferneuerungskonzept aufgelegt. "Was mich jetzt am meisten beruhigt, ist das neue Baugebiet ,In der Neuwies'. So haben wir zumindest Flächen, wenn jemand anfragt", sagt der Jubiläumsbürgermeister. Natürlich war auch für Peter Eich die Amtszeit nicht immer ein Honigschlecken. "Irgendwo eckt man immer an und ärgert sich auch oft. Es gab schon Situationen, wo ich zu meiner Frau gesagt habe: Ich schmeiß alles hin!", erinnert er sich. Aber im Großen und Ganzen ist er zufrieden, und auf seine Gemeinderäte lässt er nichts kommen. Wie es nach der Wahl 2008 weitergeht, kann auch Peter Eich noch nicht sagen. Momentan ist aber kein jüngerer Kandidat in Sicht.