Eine Ikone des Blutspendedienstes

Nohn · Christel Frings hat 50 Jahre lang die Blutspendetermine in Nohn organisiert. Nun hört sie auf. Und sie ist sehr zufrieden mit ihrer Nachfolgerin.

Nohn Blutspender tun freiwillig ohne Gewinn für andere etwas Gutes. Das hebt Franz-Josef Schneider als Referent des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für Rheinland-Pfalz und das Saarland bei jeder Blutspender-Ehrung hervor. Auch dieses Mal in Nohn. Denn immerhin hatte Christel Frings, bevor sie das Spenden aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, sich 93 Mal pieksen und Blut abzapfen lassen. Doch die 77-Jährige steht an diesem Abend wegen etwas anderem im Mittelpunkt.
Und so etwas hat es zumindest in der mehr als 30-jährigen Tätigkeit von Franz-Josef Schneider in seinem Einzugsbereich noch nicht gegeben. Hat doch Christel Frings ein halbes Jahrhundert lang die jährlichen fünf Blutspendetermine des DRK-Ortsverbands Nohn organisiert, vier vor Ort, einen in Leudersdorf. "Damit hat sie das Blutspendewesen in Nohn geprägt wie niemand sonst", betont der DRK-Referent und lobt Christel Frings für ihre Zuverlässigkeit, Treue und Vorbildlichkeit. Dafür erhält sie nun die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbands. Landrat Heinz-Peter Thiel als Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Vulkaneifel überreicht sie ihr im Beisein von Bürgermeisterin Heike Bohn (Verbandsgemeinde Hillesheim) und Nohns Ortsbürgermeister Bernhard Jüngling. Thiel sagt: "Frau Frings, Sie bringen die allerbesten Voraussetzungen für diese Auszeichnung mit, Sie sind eine Ikone des Blutspendedienstes."
1960 hatte die gebürtige Nohnerin beim DRK einen Erste-Hilfe-Kurs, 1961 einen Sanitätskurs und 1962 einen Schwesternhelferinnenkurs absolviert. 1963 half sie beim ersten Blutspendetermin in Nohn mit, von 1966 bis 2016 organisierte und leitete sie die Termine. In den ersten zehn Jahren schrieb sie die jeweils rund 100 Einladungen noch persönlich, danach übernahm der Blutspendedienst in Bad Kreuznach diese Aufgabe.
14 Tage vor dem jeweiligen Termin stellte sie ihr Team zusammen - zehn aus einer Gruppe von mehr als 20 Frauen. Und die Plakate waren zu verteilen. Besonders stolz sei sie auf die Menschen, die 100 Mal und weit öfter spendeten. "Die Blutspendetermine waren meine Leidenschaft", sagt sie.
"Doch es geht auch ohne", räumt sie ein. Besonders, weil sie mit Laura Romes die geeignete Nachfolgerin gefunden habe. Die 22-Jährige ist gelernte Arzthelferin und macht eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Seit sie 18 ist, spendet sie selbst Blut. Im vorigen Jahr war sie bei allen Terminen an Christel Frings' Seite, und vor kurzem führte sie ihren ersten Termin selbstverantwortlich durch. Ohne Pannen.
"Ich übernehme ein gut eingespieltes Helferteam und einen akribisch aufgestellten Ablaufplan", erklärt Laura Romes, deren Bereitschaft und Engagement an diesem Abend von allen Seiten gelobt wird.

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