Eine Stütze in schwieriger Zeit

Zehn Frauen und Männer, die sich in dem Seminar "Nahesein in schwerer Zeit" als ehrenamtliche Hospizhelfer qualifiziert haben, haben in feierlichem Rahmen ihre Zertifikate erhalten und verstärken nun die Gruppen Gerolstein und Daun.

 Zehn Frauen und Männer haben sich als Hospizhelfer qualifiziert und sich zum feierlichen Abschluss mit Caritas- und KEB-Vertretern getroffen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Zehn Frauen und Männer haben sich als Hospizhelfer qualifiziert und sich zum feierlichen Abschluss mit Caritas- und KEB-Vertretern getroffen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun/Gerolstein. "Dafür, dass Sie Menschen in besonderen Situationen beistehen wollen, kann man Ihnen gar nicht genug danken", sagte Dechant Karl Kneißl (Bleialf) in dem Gottesdienst, den die Absolventen zum Abschluss der Qualifizierungsmaßnahme feierten. Die christliche Hospizbewegung basiere darauf, dass die Helfer schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen den Frieden Gottes brächten. "Das macht Sie nicht anders und nimmt Ihnen nicht Ihre Ängste und Probleme", sagte Kneißl. "Aber Sie zeigen, dass Sie den Nächsten absichtslos annehmen."Eine traurige und schwere Aufgabe

Die Zertifikate überreichten Winfried Wülferath (Geschäftsführer des Caritasverbandes Westeifel), Wolfgang Vierbuchen (Leiter der Prümer Fachstelle der Katholischen Erwachsenenbildung) sowie Rosemarie Harings und Maria Leinen (Einsatzleiterinnen der Hospizgruppen Gerolstein und Daun). Wülferath bescheinigte den Hospizhelfern, dass sie sich umfassend und intensiv vorbereitet hätten - "auf eine traurige und schwere Aufgabe, bei der Sie aber auch Freude und Dankbarkeit erleben werden". In acht Unterrichtseinheiten mit Inhalten wie "Schwerstkranke und Sterbende verstehen lernen", "Alles wirkliche Leben ist Kommunikation" und "Ich bin ein Gott des Lebens" hatten sich die Frauen und Männer innerhalb eines halben Jahres qualifiziert und ein Praktikum absolviert. Nun werden sie je nach Wohnort den beiden Hospizgruppen zugewiesen. Es sei der fünfte Kurs seit 1998, sagten Rosemarie Harings und Maria Leinen. Mit den neuen Helfern werde die Dauner Gruppe nun 19 Personen stark sein, die Gerolsteiner Gruppe habe jetzt zwölf Mitglieder.Auch Maria Goretti, Oberin des Konvents der Katharinenschwestern am Maria-Hilf-Krankenhaus Daun, hält ihr Teilnahmezertifikat in den Händen. Im Gespräch mit dem TV sagt die 64-jährige Ordensfrau über ihre Motivation, dass sie aus ihrer früheren Tätigkeit in der Krankenhausseelsorge in Hamburg wisse, wie wichtig die Begleitung von Schwerstkranken und ihrer Angehörigen zu Hause sei. "Einfach da sein, Zeit haben, zuhören, Geborgenheit geben", so bringt sie den Anspruch der Hospizbewegung auf den Punkt. In der Ausbildungsgruppe habe sie sich sehr wohl gefühlt; die Gruppe sei sehr dynamisch und offen gewesen, die Vielschichtigkeit der Teilnehmer habe sie als bereichernd empfunden. "Die Leiterinnen und die Dozenten waren hervorragend", sagt Maria Goretti. Auch der pensionierte Studiendirektor des Dauner Thomas-Morus-Gymnasiums, Horst Grethen, hat an dem Hospizseminar teilgenommen. Es sei schon lange sein Wunsch gewesen, im Ruhestand "etwas Soziales" zu tun. Sein Einsatzort werde dort sein, wo er jetzt in einem Apartment lebe und sich im Heimbeirat und mit praktischen Diensten engagiere: im Regina-Protmann-Haus in Daun. Die Ausbildung habe ihm sehr gut gefallen, die Gespräche seien offen und tolerant geführt worden. Die Leiterinnen und die Dozenten beschreibt er mit dem Wort "wohltuend".Außer Schwester Maria Goretti und Horst Grethen haben sich als ehrenamtliche Hospizhelfer qualifiziert: Angela von Carnap (Gillenfeld), Hilde Geiser (Daun), Reiner Gödderz (Dockweiler), Petra Grollmann (Brockscheid), Birgit Laux (Gillenfeld), Rosi Lenarz (Darscheid), Thekla Roos (Eckfeld) und Rita Steinmetz (Gerolstein-Müllenborn).Info: Caritasverband Daun, Telefon 06592/95730, oder bei der KEB, Fachstelle Prüm, Telefon 06551/965560.

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