Eine waschechte Neuansiedlung

DREIS-BRÜCK. Während viele Gewerbegebiete der Eifel keine neuen Firmen von außen anlocken, ist auf dem Radersberg seit 2002 eine Produktionsstätte beheimatet, die zuvor in der Schweiz arbeitete. Das Plus für die Region: bislang 25 Dauerarbeitsplätze.

Ein Eifeler Spediteur und eine Mineralwasserfirma sind mittelbar verantwortlich für Zuwachs in einem Gewerbegebiet, das einmal direkt an der A 1 liegen wird. "Unser Mutterhaus, der Resilux Konzern mit Sitz in Belgien, hat sich aus logistischen Gründen entschieden, eine schweizerische Produktionsstätte in die Eifel zu verlagern", erläutert Betriebsleiter Hans-Jürgen Pantenburg die eher ungewöhnliche Erfolgsgeschichte. Bei der Femit Plastic AG werden so genannte Preforms - Rohlinge für PET-Flaschen - mittels Wärme und Druckluft in die bekannten Behältnisse für Getränke verwandelt. Die Nähe des großen Mineralwasserproduzenten Gerolsteiner und seines Logistikers machte die Ansiedlung auf dem Radersberg zur einer ökonomisch sinnvollen Sache. Mittlerweile hat der Betrieb mit 25 Fachkräften aus dem Bereich Elektro und Metallverarbeitung auch andeswo Großkunden wie Coca Cola, Sinalco oder Selters. "Da die Bedienung der Maschinen im vollautomatischen Prozess anspruchsvoll ist, brauchen wir gut ausgebildetes Personal", sagt Pantenburg. Für das Schaffen der Arbeitsplätze haben die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel (WFG) und das Land Rheinland-Pfalz Femit nun finanzielle Unterstützung bewilligt. Landrat Heinz Onnertz machte sich bei einer Aufsichtsratssitzung der WFG ein Bild vom Potenzial des Betriebs, der bei entsprechender Nachfrage noch weiter expandieren könnte. Dafür müsste allerdings die Produktions- und Lagerfläche von derzeit 5000 Quadratmetern vergrößert werden. Doch das Gewerbegebiet verfügt noch über reichliche Platzressourcen. Das bisherige Investitionsvolumen von 5,5 Millionen Euro habe der Betrieb komplett selbst getragen, sagt Hans-Jürgen Pantenburg, "aber die für unsere Zwecke zentrale Lage und die guten Grundstückspreise machten die Ausgaben rentabel". Dass sich die Verkehrsanbindung weiter verbessert, gehört naturgemäß zur Wunschliste, die er für seinen Betrieb hat.Hochdruck macht heißen Kunststoff zu Flaschen

Die Femit-Produktionsstätte schafft auf drei Maschinen, in denen die Preforms auf rund 100 Grad Celsius erhitzt und dann mit einem Luftdruck von 40 Bar aufgeblasen werden, einen stündlichen Ausstoß von 40 000 PET-Flaschen. Im Drei-Schicht-Betrieb entstehen so knapp eine Million Flaschen am Tag, die überwiegend mit LKW versandt werden. Einige Selbstabholer gibt es allerdings auch. Für den Vertrieb ist der Standort in der Eifel nicht zuständig . Um die Neukundenakquise kümmert sich eine eigene Abteilung bei der Resilux. In Dreis-Brück gehört jedoch auch ein Labor zur Anlage, in dem die Flaschen stündlich und stichprobenartig auf ihre Qualität hin kontrolliert werden: So muss der Verschluss ebenso perfekt sein wie die Wandstärke, die Druckresistenz oder das Volumen.

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