Eingeknickt, aber noch immer obenauf

GEROLSTEIN. Trotz herber Verluste liegt die CDU in der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein weiterhin klar in der Wählergunst vorne – bei Erst- und Zweitstimmen. Neben der FDP, die den Bundestrend bestätigt und ein zweistelliges Ergebnis einfährt, überraschen aber auch die SPD samt ihrer Direktkandidatin.

In der Verbandsgemeinde Gerolstein fällt das ERSTSTIMMEN-Duell Rauen (48,4 Prozent) contra Leonhard (39,1 Prozent) weniger deutlich aus als im gesamten Wahlkreis (49 zu 36,4 Prozent) sowie im Vergleich zum Abschneiden vor drei Jahren, als der CDU-Mann noch über der 50-Prozent-Marke (52,5) lag.Ein Achtungserfolg für Elke Leonhard, die im Vergleich zu 2002 um 1,9 Prozentpunkte zulegt. So liegt Rauen nur noch in vier von 13 Orten über der magischen Marke: In Kopp erreicht er 50 Prozent, in Berlingen 55,2, in Salm 57,9 und in Duppach 59. In sieben Orten verliert er mehr als fünf Prozentpunkte - in Salm (7), Densborn (7,2), Kalenborn-Scheuern (7,3) und Berlingen (7,7 Prozent) kommt's für ihn richtig dicke.

Wahlverliererin Leonhard verbessert in acht der 13 Dörfer ihr Ergebnis. Sie hat gar in drei Orten die Nase vorne: in Pelm mit 45,5, in Densborn mit 48,8 und Neroth mit 53 Prozent der Stimmen. Deutlich weniger fährt sie hingegen in Duppach ein (minus 4,9 Prozentpunkte).

Auch bei den ZWEITSTIMMEN bestätigt sich der generelle Trend: Während die CDU trotz herber Verluste (minus 6,2 Prozentpunkte) nach wie vor vorne ist, muss sie sich dennoch von den Zeiten, als die 50-Prozent-Hürde selbst gestecktes Minimalziel war, verabschieden. Die SPD hingegen hält die Verluste (minus 0,8 Punkte) in Grenzen und behauptet beinahe das 2002er-Ergebnis. Verglichen mit der Landtagswahl 2001 setzt es für die Genossen dennoch eine Klatsche: 8,4 Prozentpunkte weniger Stimmen in der VG Gerolstein.

Nur noch Duppach erinnert an glorreiche CDU-Zeiten

Unter den Hochburgen der Union glänzt nur noch Duppach (57,2 Prozent) mit einen Ergebnis wie zu früheren Zeiten. Noch immer respektabel, wenn auch ohne Glanz, sind die Resultate in Kopp und Salm mit je 49,5 Prozent. Dafür muss die Union aber gleich drei Mal zweistellige Stimmenverluste hinnehmen: In Berlingen geht's um 16,8 Punkte auf nunmehr 43,8 Prozent runter, in Salm um 12,2 auf 49,5 Prozent und in Rockeskyll um 11,9 auf 38,7 Prozent.

Dafür wiederholt die CDU in der ehemaligen SPD-Hochburg Neroth ihr Kunststück der jüngsten Kommunalwahl und überflügelt die Genossen: mit 39,7 zu 37,9 Prozent. Weiterhin, wenn auch knapp, die Nase vorne hat die SPD in zwei Orten der Verbandsgemeinde: in Pelm (SPD: 39,1; CDU: 38,9 Prozent) und Hohenfels-Essingen (SPD: 38; CDU: 36,1 Prozent). Einzig in Densborn flattert das SPD-Fähnchen hoch über allen anderen. Mit 42,1 Prozent liegen die Genossen weit vor der CDU (29,7) und der enorm erstarkten FDP (16,6), die ausnahmslos in allen Dörfern zulegt, in Berlingen gar um 11,3 Prozentpunkte. Überhaupt erzielen die Liberalen in acht der 13 Dörfer ein zweitstelliges Ergebnis.

"Projekt 18": In Kalenborn und Berlingen klappt's

Die Top-Resultate stammen aus Kalenborn-Scheuern (19,3 Prozent) und Berlingen (20,1), wo sogar das vom verstorbenen Vordenker Möllemann propagierte "Projekt 18" Realität ist.

Leichte Stimmverluste müssen die Grünen hinnehmen, die nur noch in vier statt sieben Dörfern über sechs Prozent kommen: in Birresborn (6,3 Prozent) und Mürlenbach (6,4) sowie in der Hochburg Kopp (8,4) und in Rockeskyll, wo ihnen eindrucksvoll der Sprung von null auf 6,7 Prozent glückt. Zwei Mal über sechs Prozent kommt im Gerolsteiner Land die Linkspartei: in Birresborn (6,0) und Hohenfels-Essingen, wo sie auf 6,6 Prozent zulegt. In der Doppelgemeinde liegen die unter "Sonstige" verbuchten Parteien und Gruppierungen mit 5,4 Prozent noch vor den Grünen (4,2) und fahren damit das stärkste Ergebnis dieser Art VG-weit ein.

Die Wahlbeteiligung liegt mit 74,8 Prozent unter der von 2002 (77,2 Prozent). Nur 8490 der über 11 000 Berechtigten gingen zur Wahl.

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