Einmal elf macht viel Erfahrung

GEROLSTEIN. Vor einem Jahr haben sich elf Ganztagsschulen (GTS) aus den Landkreisen Bitburg-Prüm und Daun zum "Netzwerk Eifel" zusammengeschlossen. Gemeinsam mit den Koordinatoren aller beteiligten Schulen stellt Christian Linden, Konrektor der Grundschule Hillesheim, dem Trierischen Volksfreund die bisherigen Erfahrungen vor.

Ort der Begegnung der elf Koordinatoren ist die Grundschule Gerolstein. Es ist das vierte Treffen der an dem Netzwerk Eifel beteiligten Lehrkräfte, seit sich die Vertreter aller Ganztagsschulen im Einzugsbereich der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier im vorherigen Jahr zum Auftakt versammelt hatten. Das Netzwerk Eifel ist eines von 17 in Rheinland-Pfalz. Mitglieder sind die Grundschulen Daun, Mehren, Gerolstein, Hillesheim und Bleialf, die Förderschule Prüm, die Hauptschulen Niederstadtfeld und Prüm, die Regionale Schule Bleialf, die Realschule Neuerburg sowie das Thomas-Morus-Gymnasium Daun. Christian Linden moderiert die Veranstaltung. "In dem Netzwerk findet ein überaus praxisnaher Austausch statt", lautet die Bilanz im Hinblick auf Lösungsmöglichkeiten bei Problemen und Ideensammlung. Außerdem: "Die Neuen lernen von den Pionieren." Positiv sei, dass man jedes Mal zu Gast an einer anderen Schule sei. "Zunächst lernen wir bei einem Rundgang die jeweilige Schule kennen und erhalten einen Einblick in die örtlichen Gegebenheiten und Eigenheiten", erklärt Linden. Einig sind sich die Koordinatoren auch darin, dass das GTS-Angebot in der Eifel eine sehr positive Entwicklung genommen habe. Natürlich habe sich das Arbeitsfeld für die Lehrkräfte der beteiligten Schulen erweitert; von zusätzlicher Belastung wolle man aber nicht unbedingt sprechen. Es seien in den Kollegien mehr Absprachen als früher erforderlich, Präsenz am Nachmittag sei selbstverständlich, die Arbeit vielschichtiger, die Öffnung nach außen größer. "Wer sich als Ganztagsschule beworben hat, war explizit zu umfassenden Innovationen bereit", erklärt Christian Linden. Das (freiwillige) GTS-Angebot in Rheinland-Pfalz beruht auf drei Säulen: dem gemeinsamen Mittagessen, der Hausaufgabenbetreuung durch Lehrkräfte und der Freizeitgestaltung in Projekten mit überwiegend außerschulischen Projektleitern. Der Mittagstisch laufe problemlos, berichten die Koordinatoren übereinstimmend. "Die Hausaufgabenbetreuung war das Feld, auf dem wir am meisten lernen mussten, und auf dem wir bereits am meisten gelernt haben", fasst Linden zusammen. Für Eltern sei die Tatsache, dass ihre Kinder bei den Hausaufgaben betreut werden, eines der wichtigsten Kriterien für die Anmeldung zur GTS. Es hätten aber gerade in diesem Zusammenhang einige Eltern lernen müssen, dass sie dabei ihrer Verantwortung nicht entledigt seien. Für die Lehrkräfte sei die Beobachtung des unterschiedlichen Arbeitstempos der Schüler und des Grads ihrer Selbstständigkeit aufschlussreich. Als wichtigste Zeit für die Kinder stufen alle Koordinatoren die Projektphasen ein. Hier werde Freizeit positiv gestaltet, die Kinder hätten Abwechslung und die Vielfalt der Angebote kommen allen Bedürfnissen entgegen.

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