Einstimmig für das Jugendtaxi

DAUN. Ohne Gegenstimmen hat der Kreistag die Einrichtung eines Jugendtaxis beschlossen. Damit soll künftig Jugendlichen und jungen Erwachsenen (bis 21 Jahre) die Rückfahrt von Discos oder ähnlichen Veranstaltungen mit zwei Euro pro Person bezuschusst werden.

Zunächst gilt die Einrichtung des Jugendtaxis als Probelauf für zwei Jahre (2004/2005). Eine Einschränkung des Gebiets, in dem das Jugendtaxi genutzt werden soll, gibt es nicht. Konkret: Auch für Jugendliche, die von Prüm, Wittlich oder Ulmen nach einer Veranstaltung per Taxi nach Hause wollen, wird der Zuschuss gezahlt.Auf der Suche nach Sponsoren

Vorab hatten sich in einem Gespräch Landrat und Bürgermeister über die Finanzierung geeinigt. Der Kreis zahlt 50 Prozent der Kosten für das Jugendtaxi, den Rest die fünf Verbandsgemeinden. Die Verwaltung soll allen Taxi- und Mietwagenunternehmen im Kreis das Projekt vorstellen, zudem sollen Sponsoren gesucht werden. Alois Manstein (CDU) nannte seinen Arbeitgeber (Kreissparkasse) noch nicht beim Namen, ließ aber anklingen, dass der das Projekt unterstützen könnte.Grundsätzlich herrschte große Einigkeit unter den Fraktionen im Kreistag, die Einrichtung des Jugendtaxis zu unterstützen. Zur Begründung wurde auf die vielen Unfälle, bei denen Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt sind, verwiesen. Zudem gebe es auf dem Land auch praktisch keine Möglichkeit für viele Jugendliche, anders als mit dem Auto anderer zu Discos und ähnlichen Veranstaltungen hin- und auch wieder zurück zu kommen.Frank Mörsch (CDU) brachte es auf den Punkt: "Wenn durch diese Einrichtung nur ein junges Leben gerettet wird, ist das Geld sinnvoll investiert." Adolf Rodermann regte an, zu prüfen, ob sich nicht auch die Veranstalter von Discos finanziell am Jugendtaxi beteiligen sollten. Nachdem alle Fraktionen ihre Zustimmung signalisiert hatten, stand das Ergebnis fest: Einstimmig beschloss der Kreistag die Einrichtung des Jugendtaxis.Krach zwischen Onnertz und Meyer

Während dieser Tagesordnungspunkt ohne Kontroversen abgehandelt wurde, hatte es zuvor (mal wieder) richtig gekracht zwischen den Grünen und Landrat Heinz Onnertz. Bei der Beratung des Nachtragshaushalts hatte CDU-Fraktionschef Herbert Schneiders kritisiert, der im Etat 2003 aufgenommene Zuschuss von 6000 Euro für die ehrenamtlichen Büchereien im Kreis sei einfach gestrichen worden. Der Landrat verwies auf ein Schreiben der ADD Trier von Mitte Januar.Darin war der Haushalt zwar grundsätzlich genehmigt worden, allerdings wies die Behörde auf rechtliche Bedenken bei der Bezuschussung für die Bibliotheken hin, da dies eine freiwillige Aufgabe des Kreises sei. Darüber seien Kreistag und Kreisausschuss informiert worden. Schneiders entgegnete, trotz der Bedenken der ADD sei der Kreistag das Gremium, das entscheide, was in den Haushalt aufgenommen werde. Uli Meyer (Grüne) bezeichnete es als "Skandal", dass die Verwaltung den Beschluss vom Dezember 2002 nicht nur nicht umgesetzt, sondern einfach gestrichen habe. Ein zunehmend gereizter Heinz Onnertz verwahrte sich gegen Beschuldigungen und drohte Meyer, ihm das Wort zu entziehen.Ergebnis: Der Zuschuss für die Bibliotheken wird wieder in den Etat aufgenommen. Gegen diesen Antrag der CDU gab es vier Gegenstimmen und sieben Enthaltungen aus den Reihen der SPD und FWG.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort