"Er-quickly-ches" Treffen

MANNEBACH. Der 50er-Jahre Werbeslogan "Wohl dem, der eine Quickly hat" stand Pate einer Premiere, die in Mannebach über die Bühne ging. 40 Besitzer des Kultmopeds NSU-Quickly reisten mit 60 Exponaten aus ganz Deutschland an. Initiatoren des ersten "er-quickly-chen Eifeltreffens" waren Stefan Bauer und Udo Paasch.

Die Idee hatten die beiden Freunde Stefan Bauer und Udo Paasch im vorigen Sommer. Dass aber ihr Plan, in ihrem 280 Einwohner zählenden Dorf ein Quickly-Treffen zu veranstalten, eine so große Resonanz erfahre und zu so einem Erfolg werde, hätten sich der 35-jährige Ingenieur und der 38 Jahre alte Kaufmann nicht träumen lassen. "Es war einfach super!", schwärmen die beiden. Sie zitieren die Teilnehmer, die bis zu 300 Kilometer Anreise aus Heilbronn, Rüdesheim, Grevenbroich, Siegburg oder Straßburg auf sich genommen hatten: "So eine tolle Gemeinschaft haben wir sonst noch nirgends erlebt." Stefan Bauer ist Quickly-Fan seit seiner Kindheit. Als er 15 Jahre alt war, hatte er sich für zehn Mark eine Quickly Baujahr 1955 gekauft. Er pflegte und restaurierte sie, und als vor sieben Jahren im Dauner Kurpark seine Hochzeitsfotos gemacht wurden, war sie viel beachtetes Requisit. Und mancher Fan mag sich daran erinnern, dass das Kultmoped anschließend mehrere Monate lang in einem Fotogeschäft im Schaufenster stand. Inzwischen hat Stefan Bauer sich eine zweite Quickly (Baujahr 1957) sowie zwei NSU-"Prinzen" gekauft. Der runde Geburtstag des 55er-Modells sollte mit Gleichgesinnten gefeiert werden. Stefan Bauer und Udo Paasch schrieben 20 NSU-Quickly-Vereine in Deutschland, Österreich und der Schweiz an, legten touristisches Infomaterial über die Vulkaneifel dazu und gründeten kurzerhand die "Quickly-Freunde Mannebach". Das erste "er-quickly-che Eifeltreffen" wurde an das Grillfest des Fördervereins der Feuerwehr angebunden. Zum Auftakt fand eine Rundfahrt durch das Obere Elztal mit Besuch von Monreal und des Eifelturms in Boos statt. "Wir hatten bei dieser Tour sogar ein Besenfahrzeug dabei", berichtet Stefan Bauer und erklärt für Uneingeweihte: "Was liegen bleibt, wird aufgelesen." Weitere Attraktionen waren eine zur Scheren- und Messerschleifmaschine umgewandelte NSU-Quickly sowie die Präsentation einer Original-Rennmaschine aus dem Jahr 1954: eine NSU-Sportmax mit Weltmeistertitel. Sie ist im Besitz von NSU-Spezialist Wolfgang Schneider aus Bleckhausen. Dessen Onkel, Josef Schneider aus Uersfeld, hatte die beiden Initiatoren Bauer und Paasch an vorderster Front ebenso unterstützt wie der neugewonnene Quickly-Freund Mario Krämer aus Mannebach. Schon im August wird es ein Wiedersehen mit einer Reihe der NSU-Quickly-Fans geben - bei einem Treffen in Grevenbroich. Und in Mannebach soll in zwei Jahren das zweite "er-quickly-che Eifeltreffen" sein. Dann wird Stefan Bauers zweites Quickly 50.

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