Erst nachsitzen, dann umziehen

GEROLSTEIN/GEES. Noch keine konkrete Zusage hat die Stadt über ihre finanzielle Beteiligung eines Umkleidegebäudes am Sportplatz Gees getroffen. Erst soll der SV Gees exakt ermitteln, in welchem Umfang Eigenleistungen erbracht werden.

Angesprochen auf das geplante Umkleidegebäude am Sportplatz im Stadtteil Gees betont Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU), dass die Stadt nach wie vor grundsätzlich hinter dem Vorhaben stehe. Schwartz sagt: "So lange der Verein besteht und Betrieb herrscht - und das dem so ist, wurde belegt -, sind wir auch in der Pflicht, für ordentliche Verhältnisse zu sorgen." Und dazu gehöre eine Umkleidemöglichkeit für die Sportler. Diese besteht nicht mehr, seit der Pächter der alten Räume den Vertrag mit der Stadt gekündigt hat (der TV berichtete mehrmals). Dreh- und Angelpunkt ist die Eigenleistung

Und nachdem nun auch der Ortsbeirat von Gees den Bau eines Umkleidegebäudes beantragt hat (Schwartz: "Das war das Signal, das uns bislang gefehlt hat"), solle das Vorhaben im nächsten Jahr realisiert werden, sagt der Stadtbürgermeister, der zudem Optimismus verbreitet: "Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben bereits Zusagen von Sponsoren, sich mit Geld- oder Sachspenden zu beteiligen, und der SV Gees hat uns Eigenleistungen für rund 30 000 Euro zugesichert." Gerolsteins Stadtbürgermeister will sich damit aber noch nicht zufrieden geben. Vor allem müsse nun exakt ermittelt werden, bei welchen Gewerken welche Art von Eigenleistung in welchem Umfang erbracht werden kann. "Also Fragen wie: Kann der Rohbau in Eigenregie gemauert, das Dach gedeckt, die Elektroinstallation erledigt werden?" zählt Schwartz auf. Erst dann könnten die politischen Gremien entscheiden, wie sich die Stadt an dem Vorhaben beteilige. Denn laut Kämmerer Edgar Weis "darf es nicht passieren, dass bei der Kalkulation davon ausgegangen wird, dass zehn Gewerke in Eigenleistung gemacht werden, wir dann aber davon doch acht vergeben müssen." Klar sehen wollen die Verantwortlichen bis Mitte November, wenn zunächst der Bau- und danach der Haupt- und Finanzausschuss sowie der Stadtrat (im Rahmen der Etatberatung für 2006) abstimmen. Auf die Frage, ob es die absehbare finanzielle Ausstattung der Stadt zulasse, dass das Vorhaben 2006 realisiert werden könne, sagte Kämmerer Weis: "Nach jetzigem Kenntnisstand steht das Projekt nicht in Frage." Bei kalkulierten Gesamtkosten von rund 120 000 Euro und einer geschätzten Förderung von 30 bis 40 Prozent (36 000 bis 48 000 Euro) bliebe ein Stadtanteil zwischen 72 000 und 84 000 Euro. Bei 30 000 Euro Eigenleistung wären das immer noch um die 50 000 Euro. Daher auch Schwartz' Forderung: "Ich denke, da muss noch mehr drin sein." Schließlich spiele auch die Gleichberechtigung der Stadtteile eine Rolle. So könne nicht in Gees für viel Geld gebaut werden, während andere Stadtteile unberücksichtigt blieben.

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