Erstmals Geld für vollen Einsatz

HILLESHEIM. Daniel Gellermann (31), seit gut einem halben Jahr Jugendpfleger in der Verbandsgemeinde Hillesheim, wertet die Akzeptanz des Hillesheimer Jugendhauses als großen Erfolg und sieht in der Integration von Spätaussiedler-Kindern und Jugendlichen nach wie vor die größte Herausforderung.

 Dank Aufstockung seiner Stelle bis Jahresende kann Daniel Gellermann ein gutes Stück mehr für und mit den Jugendlichen arbeiten (4.v.r.). Seit gut einem halben Jahr Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Hillesheim. Foto: Mario Hübner

Dank Aufstockung seiner Stelle bis Jahresende kann Daniel Gellermann ein gutes Stück mehr für und mit den Jugendlichen arbeiten (4.v.r.). Seit gut einem halben Jahr Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Hillesheim. Foto: Mario Hübner

"Ich denke, dass Bestehende kann durchaus vertieft werden." Mit diesen Worten umschreibt Jugendpfleger Daniel Gellermann den Stand der Integrationsbemühungen um jugendliche Spätaussiedler in der VG Hillesheim. Vor allem über die Musik - ein Hobby des Jugendpflegers, der in Trier in einer Rockband spielt - und den Sport soll das gelingen, "denn damit kann man sie gut erreichen". Daher unterstützt er auch die Idee einiger Jugendlicher, im Sommer ein Fußball-Dörfer-Turnier zu veranstalten, bei dem die Spätaussiedler auch ein Team bilden oder bei anderen Mannschaften mitspielen. Daneben verzeichnet Gellermann "einzelne Erfolge" wie die Tatsache, dass einige jugendliche Spätaussiedler, bei denen er einmal zufällig Volleyball mitgespielt habe, zum Billardspielen ins Jugendhaus kommen. Gellermann: "Einige von ihnen haben mich danach auf der Straße gegrüßt, und irgendwann einmal kamen sie dann ins HdJ." Als "großes Glück" bezeichnet er in diesem Zusammenhang, dass er einen guten Kontakt zu einem Mädchen unterhalte, dass Deutsch und Russisch spreche. "Sie nimmt eine wichtige Brückenfunktion ein." Bei der Arbeit mit und für Spätaussiedler verfolgt der Jugendpfleger folgendes Motto: "Nicht speziell für sie etwas anbieten, sondern ein Angebot schaffen und zusehen, dass auch sie mitmachen." Denn, erklärt der 31-Jährige, "Integration bedeutet für mich, zwei Kulturen in einer Gesellschaft zu akzeptieren." Auf hohe Akzeptanz stößt derzeit bei den Jugendlichen des Hillesheimer Landes ein Projekt, das nach mühsamer, aber letztlich erfolgreicher Sponsorensuche nun in die Tat umgesetzt wird: der Bau einer Skate-Rampe. "Da sind alle heiß drauf, schließlich warten wir ja schon lange genug", sagt Oliver Bröss aus Hillesheim. Der 20-Jährige ist Gruppenleiter der Skater und auch aus einem anderen Grund ein wichtiger Mann für die Kinder und Jugendlichen sowie den gelernten Schreiner Gellermann: Er absolviert eine Schreinerausbildung und kennt sich daher im Umgang mit Holz und Maschinen und Werkzeugen aus. Denn die Rampenkonstruktion aus Holz, die bis zum Spätsommer im Bolsdorfer Tälchen aufgestellt werden soll, bauen die Jugendlichen selbst. Jeden Freitag ist Arbeitseinsatz im HdJ, und bislang machen die Heranwachsenden ihre Ankündigung wahr. So wie Stephan Schulz (11) aus Stoheich: "Klar helfen wir, ansonsten haben wir in Hillesheim ja keine guten Möglichkeiten zum Skaten." In die gleiche Kerbe schlägt Patrick Tombers (14) aus Hillesheim: "Wir helfen auf jeden Fall mit, schließlich wollen wir das Ding ja haben." Auch wenn's warm ist? "Ja, auch im Sommer." "Das HdJ wird - auch ohne großes Spektakel - als Treffpunkt angenommen", freut sich Gellermann. 76 Jugendliche, die von selten bis regelmäßig vorbei schauen, seien in der Kartei eingetragen. "Das ist gut, denn so kann ich die Stimmung unter den Jugendlichen - auch denen aus den Dörfern - abfragen und sehen, wo es läuft, und wo der Schuh drückt." Vor allem der Aufbau von Jugendgruppen und die Schaffung von Räumen für sie in jedem Ort der VG ist ein Ziel des Jugendpflegers. In einigen Orten sei da "noch viel zu tun". Getan wurde im HdJ bereits einiges - wie der Aufbau eines Internet-Cafés, "wo die Jungs und Mädels nicht nur gegen einen geringen Beitrag surfen können, sondern mit ihnen auch das Schreiben von Bewerbungen geübt wird".

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