Es darf gerne auch ein bisschen mehr sein

DAUN. Kreis Daun oder Vulkaneifelkreis – das ist nicht nur in der Region derzeit die Frage schlechthin, sondern auch Thema einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung im Forum in Daun heute Abend, 19 Uhr. Die Bürger haben das Wort.

Das Puzzle fügt sich zusammen: Nachdem sich die Kreistagsfraktionen hinter den Vorschlag von Landrat Heinz Onnertz gestellt haben, den Kreis Daun in Vulkaneifelkreis umbenennen zu wollen, und es von den politischen Verantwortungsträgern der Nachbarregionen erwartungsgemäß Kritik hagelte (der TV berichtete), sind nun die Bürger des Kreises gefragt. Beim Informations- und Diskussionsabend zur Umbenennungsidee heute Abend im Forum in Daun haben sie die Gelegenheit, ihre Meinung kund zu tun, zu begründen und zu verteidigen. Ist die Mehrheit dagegen, ist das Thema gestorben

"Je mehr Leute kommen und sich beteiligen, desto besser", hofft Landrat Onnertz und betont zugleich: "Wenn sich offenkundig eine überwiegende Mehrheit gegen den Vorschlag ausspricht und das auch begründet, dann ist das Thema gestorben." Damit aber nicht Gefühle nach dem Motto "Der Name hört sich nicht so schön an" im Vordergrund stehen, sondern an Fakten orientiert diskutiert werden kann, sind neben den Vertretern der Kreistagsfraktionen zwei zusätzliche Referenten eingeladen. Zum einen wird Werner Schröter aus der Praxis berichten, welche Probleme bei einer Umbenennung zu bewältigen sind. Und was das Vorhaben kostet. Er ist Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, der bis 2004 Landkreis Ludwigshafen hieß. Zum anderen wird Regionalentwickler Joachim Albrech (siehe Zur Person) die Vor- und Nachteile einer Umbenennung in Vulkaneifelkreis darlegen. Albrech kommt zwar auf Einladung von Landrat Onnertz nach Daun - Vorgaben, auf ein bestimmtes Ergebnis hinzuarbeiten, aber gebe es nicht. "Das wird schon dadurch deutlich, dass ich durchaus auch kritische Aspekte zur Umbenennungsidee aufzeigen werde", sagte Albrech im TV-Gespräch. Dennoch überwiegen in seinen Augen die Vorteile einer Umbenennung. Er sagt: "Der Kreis Daun ist der einzige Kreis, der sich Vulkaneifelkreis nennen dürfte, da er mit seinem gesamten Gebiet in der Vulkaneifel liegt." Zudem gibt es laut Albrech "einen Trend hin zu naturräumlichen Bezeichnungen". So hätten sich in den vergangenen Jahren die Verbandsgemeinde (VG) Mayen-Land in VG Vordereifel sowie der Erft-Kreis in Rhein-Erft-Kreis umbenannt. Zudem stärke dieser Name die Identifikation nach innen, "denn die Leute bekennen sich zur Eifel und dem Vulkanischen".Daun wird gern mit Dahn verwechselt

Auch was die Außenwirkung und die Chancen für den Tourismus betreffe, sei die Umbenennung von Vorteil. Albrech sagt: "Mit dem Begriff Vulkaneifel können die Menschen außerhalb der Region etwas anfangen. Mit Daun viel weniger. Das wird gerne mal mit Dahn verwechselt." Weiterhin spreche dafür, dass der Begriff Vulkaneifel bereits auf vielerlei Ebenen verwendet werde, und somit die Umbenennung der Region da "nur konsequent" wäre. Auf die Frage, ob es sinnvoll sei, eine Kreisumbenennung in Gang zu setzen, während es bereits Überlegungen gebe, einen Großeifelkreis zu bilden, sagte Albrech: "Das ist in der Tat möglicherweise sinnlos, hängt aber vor allem vom gewünschten Zuschnitt des neuen Kreises ab - und ob noch andere Gebiete dazu kommen. Und dann kann die Bezeichnung vielleicht sogar passender denn je sein."

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