"Es darf kein Zurück geben"

WEIDENBACH. (HG) Der 62-jährige Tiefbaupolier Herbert Theisen hat die Nachfolge von Wolfgang Meier als Ortsbürgermeister von Weidenbach angetreten. Das Amt habe ihn schon immer gereizt, sagt er.

Nächstes Jahr geht Herbert Theisen in Rente, was aber nicht heißt, dass er sich dann zur Ruhe setzt. Im Gegenteil, mit dem Amt des Bürgermeisters von Weidenbach hat der Tiefbau-Polier seinem Lebensabend einen neuen Sinn und eine Aufgabe gegeben. "Vor drei Monaten hatte ich noch nicht daran gedacht, das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen", sagt Theisen. Doch müsse er zugeben, dass ihn der Posten schon immer gereizt habe. Bis vor zehn Jahren war er auch im Gemeinderat: "Damals gab es aber zu viel Ärger im Rat, das wollte ich nicht mehr", sagt Theisen. Der 62-Jährige wurde nach der Kommunalwahl von seinem SPD-Parteifreund und dem langjährigen Bürgermeister Wolfgang Meier dazu gedrängt, das Amt zu übernehmen. Nach einem Gespräch mit seiner Frau, die ihn unterstütze, nahm er an. Einstimmig wählte ihn der Gemeinderat, was Theisen besonders freut. "Die Wahl zum Bürgermeister ist ein großer Vertrauensbeweis, aber auch eine Verpflichtung für mich, der ich mich gerne stelle. Ich bin nun auch froh, dass ich das Amt angenommen habe und werde mich voll reinknien." Zu tun hat er genug. Für die zahlreichen leer stehenden alten Gebäude ist der Ort bekannt, und das Problem konnte bisher nur teilweise abgebaut werden. "Das sind Fehler aus der Vergangenheit. In Weidenbach ist früher vieles verschlafen worden, für die Bürger wurde gar nichts gemacht", sagt Theisen. Auch mit der Gemeinschaft im Dorf sei es in der Vergangenheit nicht zum Besten gestellt gewesen. "Das ist durch meine Wahl nun vorbei, und wir fangen das auch nicht wieder an", verspricht der Ortsbürgermeister. Erst in den vergangenen zehn Jahren sei der Ort etwas vorangekommen, sagt Theisen. Zumindest die Hauptstraßen wurden erneuert und das Bürgerhaus gebaut. "Ich habe mir das Ziel gesetzt, das Dorferneuerungskonzept fortzuführen, zu versuchen, die alten Häuser zu verkaufen und das Dorf wieder für die jungen Leute und die jungen Familien lebenswert zu machen", sagt Theisen. So soll der alte Spielplatz wieder instand gesetzt und mit der Planung für den Ausbau der Straßen "Kupferberg" und "Hohl" begonnen werden. Ein Neubaugebiet soll erschlossen werden, obwohl die Gemeinde noch einige bebaubare Flächen zur Verfügung hat. Und auch die Wanderwege des Orts sollen mit Wallenborn und Meisburg verbunden werden, um den Tourismus zu fördern."Nicht auf Teufel komm' raus weiter sparen"

Weidenbach hat zur Zeit noch einen ausgeglichenen Haushalt. "Ich bin kein Typ, der etwas verschleudert, aber was gemacht werden muss, wird auch gemacht. Wir werden nicht auf Teufel komm' raus weiter sparen, wie es früher gemacht wurde, man muss auch einmal etwas riskieren. Denn es muss vor allen Dingen mit dem Dorf vorwärts gehen, es darf kein Zurück geben", sagt Theisen.

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