Es geht voran dank Sparsamkeit

HILLESHEIM/KERPEN. Der Kalkeifel-Radweg, die Verbindung zwischen Kyll- und Ahrtalradweg, wird trotz vorläufigen Zuschuss-Stopps aus Mainz nun doch in diesem Jahr von Kerpen bis Niederehe weitergebaut – mit den 84 000 Euro, die beim Bau des ersten Teilstücks eingespart wurden.

Der schlechten folgte die gute Nachricht aus Mainz. Nachdem im vergangenen Frühjahr das Teilstück des Kalkeifel-Radwegs von Walsdorf bis Kerpen fertiggestellt wurde, hofften Radfreunde sowie die Verantwortlichen im Hillesheimer Rathaus und in den Anliegerkommunen auf ein zügiges Weiterkommen. Doch daraus wurde nichts, wie der zuständige Bauamtsmitarbeiter Erich Eich berichtet: "Unser Zuschussantrag beim Ministerium in Mainz für den Weiterbau wurde Anfang des Jahres mit der Begründung zurückgewiesen, dass das Land kein Geld hat." Für 2006 aber sei eine Bewilligung wieder in Aussicht gestellt worden. Doch so lange wollte keiner warten. "Daher haben wir dem Ministerium den Vorschlag unterbreitet, die beim Bau des ersten Teilabschnitts von Walsdorf nach Kerpen eingesparten 84 000 Euro für den Weiterbau verwenden zu dürfen, ohne dass uns später Zuschüsse durch die Lappen gehen. Und das wurde uns - nach einigem Hin und Her - dann genehmigt", sagt Eich. Bei der nächsten Sitzung des Ortsgemeinderats Kerpen am 9. August erfolgt die Auftragsvergabe für den Weiterbau. Und das Ergebnis der Ausschreibung stimmt Eich auch für die Zukunft optimistisch: "Da ist mit weiteren Einsparungen zu rechnen." Ob der ursprüngliche Zeitplan dennoch eingehalten werden kann, ist zumindest fraglich. Denn das Vorhaben steht und fällt nach wie vor mit den Landeszuschüssen, mit denen 70 Prozent der Kosten gedeckt werden. Wurde zunächst mit dem Lückenschluss im Sommer 2006 gerechnet, so geht Eich nun von 2008 aus, hofft aber immer noch auf eine "Realisierung in 2007, denn uns wird immer wieder gesagt, dass das Vorhaben höchste Priorität genießt". Radweg verläuft auf alter Brahntrasse

Der Radweg verläuft größtenteils auf der ehemaligen Trasse der Eifelquerbahn von Lissendorf nach Remagen. Von Walsdorf geht es auf der rechten Seite entlang der alten Kreisstraße 59 nach Kerpen, von dort nach Niederehe, vorbei am Nohner Wasserfall, weiter nach Ahütte und schließlich hinter der Landesgrenze zwischen Ahrdorf und Hoffeld auf den Ahrtalradweg. In Kerpen, wo nun demnächst gebaut wird, erhofft man sich durch die neuen Gäste auf zwei Rädern positive Auswirkungen für den Ort. "Das bringt eine Belebung für die Gastronomie mit sich", sagt Ortsbürgermeister Rudolf Raetz. Und da der Gemeinderat den Lückenschluss als wichtiges Vorhaben einstuft, habe die Gemeinde auch das Land für den Weiterbau gekauft und das notwendige Geld bereitgestellt. Er berichtet aber auch von Verärgerung. So würden öfters "Radfahrer darüber schimpfen, dass auf NRW-Seite der Ahrtalradweg zügig gebaut wird und es bei uns nur schleppend voran geht".

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