"Es gibt nur Vorteile für alle Bewohner"

HÖRSCHHAUSEN/HORPERATH/KATZWINKEL. Das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Hörschhausen hat auch den Gemeinden Berenbach, Katzwinkel und Horperath, die mit eingeschlossen waren, viele Vorteile beschert.

"Das war das Beste, was uns in den vergangenen 50 Jahren passiert ist, denn es gibt nur Vorteile für alle Bewohner", so beschreibt der Katzwinkeler Ortsbürgermeister Manfred Lenartz das Zusammenlegungsverfahren, das vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR Eifel), dem früheren Kulturamt Prüm, nun durchgeführt wurde.Alles ist reibungslos über die Bühne gegangen

Das Verfahren bei Hörschhausen und Katzwinkel ist eine so genannte Zweitbereinigung, wobei keine neue komplette Vermessung vorgenommen wird, sondern nur punktuell, wie es von der Bewirtschaftung nötig ist. "Das war eine runde Sache. Wir waren mit dem DLR sehr zufrieden, weil alles reibungslos über die Bühne gegangen ist", sagt auch Eberhard Heusler, Bürgermeister von Hörschhausen. Zusammenlegung oder Flurbereinigung - die beiden Wörter haben schon manchen Landwirt zur Weißglut gebracht, denn die allgemeine Meinung darüber war, "dass die einem das beste Land wegnehmen und einem nur Schund geben". Doch dem ist nicht so, wie Johannes Welt vom DLR darlegt und wie es viele Beteiligte auch heute genau wissen. "Zum Anfang jedes Verfahrens wird eine Bodenprüfung in der ganzen Gemarkung durchgeführt, und das Land wird in Klassen eingeteilt. So bekommt jeder so viel Land wieder, wie er vorher hatte." Das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Hörschhausen wurde mit Beschluss des ehemaligen Kulturamtes Prüm im März 2001 angeordnet, um Maßnahmen der Landesentwicklung, insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur, des Naturschutzes und der Landespflege, der naturnahen Entwicklung von Gewässern und der besseren Gestaltung des Landschaftsbildes zu ermöglichen. Das Zusammenlegungsverfahren Hörschhausen gehört zu einem Komplex von sechs aneinander grenzenden Bodenordnungsverfahren in der VG Kelberg mit Berenbach, Hörschhausen, Horperath, Katzwinkel. Gefell und Utzerath aus der VG-Daun werden vom DLR-Mosel bearbeitet, wobei diese Orte zwar als getrennte Verfahren, aber wegen der gemarkungsübergreifenden Besitz- und Bewirtschaftungsverflechtungen dennoch in etwa zeitgleich bearbeitet werden. Als Ergebnis kann gesagt werden, dass die Bewirtschaftungs-flächen um Hörschhausen und Katzwinkel durch Aufhebung von zahlreichen Wegen und Zusammenlegung von Parzellen um ein Vielfaches vergrößert wurden. Teilweise wurden Zusammenlegungsverhältnisse von 15:1 erzielt. Die Längen der Flächen wurden von bisher 175 Meter auf durchschnittlich 300 Meter vergrößert, dabei wurde die Anzahl der Flurstücke von 1235 auf etwa 280 verringert. Das hilft dem Landwirt, den Zeitaufwand zur Bewirtschaftung der Fläche geringer zu halten. Im öffentlichen Interesse wurden im Rahmen der Aktion Blau entlang der Gewässer auf einer Länge von etwa 2,2 Kilometern rund vier Hektar Gewässerschutzstreifen ausgewiesen. "Uns hat das viel gebracht. Wir bekamen neue Wege, die Gemeindeflächen wurden vergrößert, durch die Aktion Blau gab es landschaftliche Verbesserungen, und wir bekamen sogar den Feldweg zum Afelskreuz neu asphaltiert, was mit 80 000 Euro bezuschusst wurde, wobei die Gemeinde nur 10 000 Euro Kosten hatte", fasst Manfred Lenartz zusammen. 90 Prozent der Kosten von 778 000 Euro der Zusammenlegung wurden von der EU, dem Land und dem Bund bezahlt, die Eigenleistung lag bei nur zehn Prozent. Am gesamten Zusammenlegungsverfahren waren rund 600 Beteiligte Grundstückseigentümer betroffen.

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