"Es ist höchste Zeit, etwas zu tun"

Daun/Kelberg/Gerolstein/Traben-Trarbach · Eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Pflegeberufe ist Auftakt der vierten Aktionswoche zur Altenpflegeausbildung vom 27. bis 30. März.

 Durch Selbsterfahrung und Vorträge sollen Schüler und andere Interessierte bei der Aktionswoche vom 27. bis 30. März einen Einblick in Pflegeberufe erhalten. TV-Foto/Archiv: Brigitte Bettscheider

Durch Selbsterfahrung und Vorträge sollen Schüler und andere Interessierte bei der Aktionswoche vom 27. bis 30. März einen Einblick in Pflegeberufe erhalten. TV-Foto/Archiv: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun/Kelberg/Gerolstein/Traben-Trarbach "Sie werden dringend gebraucht", sagt Hermann-Josef Melchiors, Leiter der Altenpflegeschule am Dauner Maria-Hilf-Krankenhaus über die 120 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die dort derzeit ausgebildet werden. Alleine im Landkreis Vulkaneifel gebe es elf stationäre und zehn ambulante Altenpflegeeinrichtungen. Melchiors betont: "Kein Beruf ist so nah am Menschen wie der Pflegeberuf."
Um über das Berufsfeld der Altenpflege zu informieren und um Interessierten Begegnung und Selbsterfahrung zu ermöglichen, haben die Maria-Hilf-Pflegeschulen gemeinsam mit ihren etwa 50 Kooperationspartnern in mehreren Landkreisen 2014 das Projekt "Aktionswoche Altenpflegeausbildung" ins Leben gerufen (der TV berichtete). Nun findet vom 27. bis 31. März die vierte Auflage statt (siehe Info).
Mit Blick auf den hohen Anspruch und die Vielfalt erklärt Melchiors, dass Pflegeberufe für die Sicherung der Lebensqualität ebenso zuständig seien wie zur Erhaltung oder Erlangung der Selbstständigkeit und dabei auch verantwortlich für die Würde bei Pflegebedürftigkeit oder im Sterbeprozess.
Gleichzeitig bedauert Melchiors, dass die personellen und zeitlichen Rahmenbedingungen, in denen Pflege stattfinde, zum Teil menschenverachtend seien. Und er prangert an: "Das Gehalt der Pflegekräfte ist nicht entsprechend der Verantwortung geregelt."
Die Zahl der Aussteiger wachse kontinuierlich, und eine Vielzahl an Pflegefachpersonen werde in den nächsten zehn bis 15 Jahren in den Ruhestand gehen. Die Zahl der Berufsstarter sinke, während die Zahl der auf professionelle Pflege angewiesenen Menschen ansteige. "Es ist höchste Zeit, etwas zu tun", sagt der Schulleiter.
Auftaktveranstaltung der Aktionswoche ist am Mittwoch, 15. März, um 19 Uhr im Forum Daun eine Podiumsdiskussion mit den Landtagsabgeordneten Kathrin Anklam-Trapp (stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion) und Michael Wäschenbach (Beauftragter für Pflege der CDU-Landtagsfraktion) sowie Professor Franz Lorenz (Rektor der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen im Saarland) und Hans-Josef Börsch (stellvertretender Vorsitzender der Gesamtmitarbeitervertreter der Cusanus Trägergesellschaft Trier und Vorstandsmitglied der Pflegekammer Rheinland-Pfalz). Die Moderation übernimmt der Kommunikationsmanager Martin von Berswordt-Wallrabe. Geplante Themenfelder sind die Pflegestärkungsgesetze, die sogenannte generalistische Ausbildung der Pflegeberufe, die hochschulischen Ausbildungsgänge und die Frage nach der Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen in der Pflege und nach der dauerhaften Sicherung qualitativ hochwertiger Pflege.
AKTIONSWOCHE "ALTE(N)PFLEGE(N)"


Extra

Montag, 27. März, Regina-Protmann-Stift Kelberg; Dienstag, 28. März, Seniorenhaus Regina Protmann Daun; Mittwoch, 29. März, Maternusstift am Auberg Gerolstein; Donnerstag, 30. März, Ida-Becker-Haus Traben-Trarbach. Die Veranstaltungen finden jeweils von 9 bis 12 Uhr statt. Zusätzlich wird am 28. März ab 14.30 Uhr im Seniorenhaus Regina Protmann in Daun eine Informationsveranstaltung für Quereinsteiger angeboten. Weitere Informationen im Internet auf der Facebook-Seite des Maria-Hilf-Krankenhauses oder auf der Homepage: <%LINK auto="true" href="http://www.krankenhaus-maria-hilf.de" text="www.krankenhaus-maria-hilf.de" class="more"%>

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