Es klappt: Zweite Radler-Hürde am Weinfelder Maar kommt weg

Schalkenmehren · Es kommt Bewegung in die Sache mit den Drehtoren am Weinfelder Maar. Weil sie für Mountainbiker und Familien mit Kinderwagen ein Hindernis darstellen, sollten sie bereits im vergangenen Jahr gegen spezielle Klapptore ausgetauscht werden. Passiert ist nichts. Bis jetzt.

 Für Mountainbiker Hindernis und Ärgernis zugleich: die Drehtore am Weinfelder Maar. Dieses soll nun aber durch ein Klapptor ersetzt werden. TV-Foto: Mario Hübner

Für Mountainbiker Hindernis und Ärgernis zugleich: die Drehtore am Weinfelder Maar. Dieses soll nun aber durch ein Klapptor ersetzt werden. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: (e_daun )

Schalkenmehren. "Die Kreisverwaltung wird einen Fachbetrieb mit dem kurzfristigen Austausch des zweiten Tores beauftragen", fasst Hans-Peter Böffgen das jüngste Krisentreffen in Sachen Drehtore zusammen. Er ist Geschäftsführer der Touristik- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land, die sich seit geraumer Zeit um die Vermarktung des Mountainbike-Trailparks Vulkaneifel kümmert.

Denn: Die Sache mit den Toren ist schon seit geraumer Zeit ein Ärgernis.
Beim Bau des Weidezauns für die Ziegen und Esel rund ums Maar ist offensichtlich nicht daran gedacht worden, dass auch Wander- und ausgewiesene Mountainbikestrecken durch das geschützte Areal führen.RADELN AUF DEM VULKAN


Es gab unzählige Beschwerden von Radlern, die Jahr für Jahr zu Tausenden in das MTB-Mekka Vulkaneifel kommen und inzwischen ein starker Wirtschaftsfaktor sind.
Durch den Einsatz der Vulkanbiker aus Daun ist im vergangenen Jahr ein erstes Drehtor auf der Südseite des Weinfelder Maars oberhalb des Parkplatzes durch ein spezielles Klapptor ersetzt worden. Mindestens zwei weitere auf der Süd- und Westseite des Maars sollten folgen: am Dronketurm (zweiflügeliges Klapptor) und unterhalb in Richtung Winkelbachtal (Drehtor).

Passiert ist bislang nichts. Laut Kreisverwaltung habe es noch Prüfbedarf gegeben. Kreis-Sprecherin Verena Bernardy sagt auf TV-Anfrage: "Beim neuen Tor ist die Weidesicherheit der Ziegen nicht gegeben. Bei einer Überprüfung war das Tor durch einen Stock geöffnet, bei einer weiteren Überprüfung funktionierte der Klappmechanismus nicht."

Es werde an einer anderen technischen Lösung gearbeitet. "Aus Sicherheitsgründen haben wir einen Austausch der beiden anderen Tore durch Klapptore bisher nicht vorgenommen."
Auf TV-Nachfrage räumt sie aber auch ein: "An dem von den Vulkanbikern installierten Tor ist bis jetzt nach unserem Kenntnisstand keine Ziege ausgebrochen."

Wie die Aussage der Kreissprecherin vermuten lässt, hat die Verzögerung aber wohl auch mit Fördergeldern zu tun. Denn die bisherigen Tore sind unter anderem mit EU-Mitteln finanziert worden. Auf die Frage, wer die Entscheidung treffe, ob und wie viele Tore ausgetauscht würden, sagt Bernardy: "Die Entscheidung trifft die Kreisverwaltung Vulkaneifel in Abstimmung mit der Leader-Stelle bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier (die die Fördergelder der EU verteilt, Anmerkung der Redaktion) und dem Umweltministerium als Fördergeber."
Bei den Vulkanbikern macht sich angesichts der Aussage, dass zeitnah ein weiteres Gerät ausgetauscht wird, Zufriedenheit breit. Euphorie kommt aber nicht auf. Schließlich war die Problemlösung äußerst mühsam und zeitaufwendig.

Uli Heinrichs sagt: "Ich habe mich lange genug geärgert, aber jetzt bin ich natürlich total froh, dass es eine Lösung für ein weiteres Tor gibt. Auch wenn das nun anderthalb Jahre gedauert hat."
Sein Kollege Christian Plein antwortet auf die Frage, ob er sich nun mehr über das Ergebnis freue oder noch immer über die lange Zeit erfolglosen Bemühungen ärgere: "Natürlich bin ich froh, dass es jetzt endlich voran geht. Als Mountainbiker muss man ohnehin Durchhaltevermögen besitzen."

Immerhin haben die Vulkanbiker inzwischen - rund anderthalb Jahre, nachdem sie das erste Tor in unzähligen Stunden Eigenleistung konzipiert, gebaut und letztlich auch aufgestellt haben - die Zusage erhalten, dass ihnen ihre Kosten erstattet werden. Daran haben die beiden nach eigener Aussage aber auch nie gezweifelt, wenngleich nun doch schon viel Zeit ins Land gegangen ist.

Heinrichs sagt dennoch: "Wir haben alles darangesetzt, das auf dem kleinen Dienstweg und eben so kostengünstig wie möglich zu regeln. Jetzt bin ich etwas erstaunt, dass es für das zweite Tor nun eine Ausschreibung gibt. Das wird mit Sicherheit deutlich teurer."

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