Es war der Höhepunkt einer Reihe von Vorkommnissen im Stadtwald, ausgelöst durch unbeaufsichtigt herumstreunende oder ungehorsame Hunde. "Immer wieder werden frei laufende Hunde im Wald beobachtet, die sich von ihren Haltern entfernt haben", stellt Förster Peter Göke fest. Der Stadtwald lockt zu allen Jahreszeiten viele Besucher an: Wanderer, Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und auch Reiter nutzen dieses wichtige Erholungsgebiet. Und viele Hundehalter geben ihren Vierbeinern vollen Auslauf und Bewegung ohne Leine. Hunde dürfen zwar grundsätzlich im Wald unangeleint laufen, wenn sie die Erholung anderer Waldbesucher nicht beeinträchtigen und Wildtiere nicht gefährden. Doch der Hund muss gehorchen und sich stets im Einwirkungsbereich des Hundeführers bewegen. Hunde im Wald unangeleint laufen zu lassen, birgt stets die Gefahr, dass sie beim Anblick von Wild oder der Aufnahme frischer Witterung sofort ihrem angeborenen Hetz- und Beutetrieb folgen. Auch die Begegnung mit anderen Menschen birgt Risiken. Die Ängste einiger Waldbesucher vor Hunden müssten ernst genommen werden, verlangt die Stadtverwaltung. Äußerungen wie "mein Hund tut nichts" seien in diesem Zusammenhang wenig hilfreich. Den Grad der Belästigung bestimme nicht der Hundebesitzer, sondern derjenige, der sich von einem Hund und dessen Verhalten gestört fühlt. Oberbürgermeister Günter Laux empfiehlt, "auch den bravsten Hund" bei Waldspaziergängen an die Leine zu nehmen, wenn er nicht absolut gehorsam sei. Auch Förster Göke bittet die Waldbesucher um Rücksichtnahme. "Bereits zum zweiten Mal wurden uns tote Rehe gemeldet, die von wildernden Hunden gerissen wurden", sagt der Forstmann. Die zur Jagd berechtigten Personen und das Team vom Forstrevier der Stadt werden künftig ein besonders wachsames Auge auf den Mayener Vorderwald richten.